Ganz ehrlich, wer hat schon einmal darüber nachgedacht, ob unsere Haustiere, vor allem Hunde und Katzen, auch einen CO2-Fussabdruck hinterlassen und wie groß dieser eigentlich ist? Einer, der sich mit dieser Frage wissenschaftlich auseinandergesetzt hat, ist Geografie Professor Gregory Okin von der UCLA, University of California, Los Angeles. Okin kam dabei zu dem Ergebnis, dass die Hunde und Katzen der US-Amerikaner, insgesamt 163 Millionen Tiere, jährlich rund 64 Millionen Tonnen CO2-Emissionen verursachen. Diese Menge entspricht ungefähr der Belastung, die 13,6 Millionen Autos im selben Zeitraum verursachen.
Der Großteil der Belastung entsteht bei der Produktion von Katzen- und Hundefutter. Während sich immer mehr US-Amerikaner aus Nachhaltigkeitsgründen dazu entscheiden, ihren Fleischkonsum zu reduzieren oder überhaupt auf vegetarische Ernährung umsteigen, bekommen Hunde und Katzen immer hochwertigeres Futter. Hochwertiger bedeutet in diesem Fall nicht nur mit hohem Fleischanteil, sondern bei dem verwendeten Fleisch handelt es sich auch um qualitativ hochwertige Stücke. Was im Tierfutter verarbeitet wird, sind nicht nur die Abschnitte aus der Fleischbereitung für den menschlichen Konsum, sondern Tierfutter enthält oft die besten Fleischstücke, vom Steak bis zum Filet.
Okin stellt klar, dass er weder etwas gegen Hunde und Katzen hat, er sieht viele Vorteile darin, sich ein Haustier zu halten, noch ist er der Meinung, dass man seinen Vierbeiner zum Vegetarismus zwingen sollte, denn das wäre ungesund für das Tier. Professor Okin ging es vor allem darum Bewusstsein zu schaffen und die Frage aufs Tapet zu bringen. Sinnvoll wäre es, laut Okin, sich dem sogenannten Snout-to-tail-Ansatz, bei dem man versucht so viel wie möglich von einem geschlachteten Tier zu verwerten, zu verschreiben. Anstatt die besten Fleischstücke für Katzen- und Hundefutter zu verwerten, sollten sie für den Menschen verwendet werden, dafür sollte man vieles was momentan im Mist landen im Futter verwerten. In seiner Studie geht der UCLA Professor davon aus, dass, wenn auch nur ein Viertel des hochwertigen Fleisches, das momentan im Tierfutter landet, für den menschlichen Verzehr zur Verfügung stunde, man mit dieser Menge beinahe den Fleischkonsum von ganz Texas (27,8 Millionen Einwohner) decken könnte.
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