Mehrere Hersteller arbeiten am Wasserstoff-betriebenem Frachtverkehr.
Dieser Artikel wurde am 29. August 2022 veröffentlicht
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Die Wasserstoff-Brennstoffzelle hat sich als Energieträger für Fahrzeuge bislang nicht durchgesetzt. Als Antrieb für den LKW-Verkehr könnte sie nun den Durchbruch schaffen. Der Vorteil von Wasserstoff gegenüber Elektro-Akkus sind kurze Ladezeiten und der Wegfall schwerer Akkupacks bei ohnehin schon hohen Nutzlastanforderungen. Hyundai hat in den USA schon seinen ersten Wasserstoff-LKW auf den Markt gebracht, andere Hersteller wollen nachziehen. 

Fahrzeuge mit Wasserstoff-Brennstoffzellen und batterieelektrische Fahrzeuge werden beide von einem Elektromotor angetrieben. Wasserstoff-Brennstoffzellen erzeugen den Strom aber aus dem komprimierten Wasserstoff, den es trägt, während Elektro-Akkus Strom aus dem Stromnetz der Region speichern. Beide Technologien sind “am Auspuff” emissionsfrei, so dass sie in Bewegung keinen Kohlenstoff abgeben. Aber es kann erhebliche Emissionen geben, abhängig von der Art und Weise, wie Wasserstoffgas zu den Stationen transportiert wird, während batteriebetriebene Elektrofahrzeuge so sauber sind wie das Stromnetz, auf das sie angewiesen sind – was von grünen Quellen wie Solar oder schmutzigen Quellen wie Kohle variieren kann. Volvo hat nun auch einen Wasserstoff-LKW angekündigt und auch General Motors.

Unabhängig von den Außentemperaturen verbindet der Wasserstoff-Brennstoffzellen-Antrieb das Beste aus beiden Welten: Die emissionsfreie Mobilität eines elektrischen Fahrzeugs und die uneingeschränkte Alltagstauglichkeit einschließlich kurzer Tankstopps, wie sie von Modellen mit Verbrennungsmotor bekannt ist. Während selbst die besten Batterie-Autos zum Volltanken mindestens eine halbe Stunde an den Stecker müssen, sind Wasserstoff-Tanks nach wenigen Minuten wieder voll. Und während bei Tesla und Co. die Reichweite mit den Temperaturen sinkt, fährt ein Auto mit Brennstoffzelle immer gleich weit. Wasserstoff als Energieträger bietet zudem zumindest in der Theorie einen weiteren Vorteil: man kann ihn im großen Stil besser speichern als Strom. Der praktikabelste Anwendungsfall für Wasserstoff-Brennstoffzellenfahrzeuge ist daher der gewerbliche Lkw-Verkehr. Eine Hürde für Wasserstoff-Brennstoffzellenfahrzeuge ist nach wie vor die knappe Verfügbarkeit von Tankstellen. In Österreich gibt es derzeit 5 öffentlich zugängliche Wasserstofftankstellen: in Wien, Wiener Neudorf, Graz, Asten und Innsbruck.


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Bild: Hyundai