Eine aktuelle Studie der University of Colorado kommt zu dem Ergebnis, dass der weltweite Ausstoß an Ethan wieder stark gestiegen ist. Bereits in den 1970 Jahren war der Ausstoß an Ethan und anderen NMHCs (Non-Methan Hydrocarbone) auf einem gefährlich hohen Niveau. Als Hauptverursacher galten Fahrzeuge und die Öl- und Gasproduktion. Da man damals strengere Richtlinien und Kontrollen einführte, nahmen die Emissionen bald ab. Fast 40 Jahre sank das NMHC-Emissionsniveau weltweit, doch in den letzten fünf bis 10 Jahren ist es wieder gestiegen. Die Steigerungen sind beträchtlich und beängstigend.
Laut dem hauptverantwortlichen Studienautor Detlev Helmig, Associate Research Professor an der CU-Boulder, haben die Emissionen wieder so stark zu genommen, dass 60 Prozent der Senkung der letzten Jahrzehnte wieder zu Nichte gemacht sind. Helmig spricht sogar davon, dass, wenn die NMHC-Emissionen weiterhin so stark ansteigen, wir in bereits drei Jahren wieder auf demselben Niveau wie in den 1970ern sein werden. NMHCs dringen auf natürliche Weise aus fossilen Kohlenstoffablagerungen aus oder werden durch vulkanische Aktivität und bei Waldbränden freigesetzt. Doch der größte Anteil, nämlich rund drei Viertel der NMHC-Emissionen, wird vom Menschen verursacht. Die Verbrennung von Biomasse und der industrielle Einsatz von NMHC sind dabei die größten Quellen.
Über mehr als zehn Jahre hinweg haben die Forscher insgesamt 30.000 Proben gesammelt. Diese wurden an verschiedensten Orten der Welt genommen, von Grönland bis Neuseeland, in Europa, Amerika und an den Polen. Auffällig dabei war, das vor allem die Proben aus dem Zentrum und dem Osten der USA am stärksten belastet waren. Dies ist auf die dortigen Aktivitäten der Öl und Gasgewinnung zurückzuführen. Die detaillierten Ergebnisse veröffentlichten die Forscher kürzlich unter dem Titel „Reversal of global atmospheric ethane and propane trends largely due to US oil and natural gas production“.
Ethan stellt vor allem deshalb eine Gefahr dar, da es nahe der Erdoberfläche zerfällt und dort in Form von Ozonbelastung eine Gefahr für Gesundheit und Umwelt darstellt. In Modellversuchen zeigen die Forscher, dass diese erdnahe Ozonproduktion vor alle in den warmen Jahreszeiten in Zukunft ein Problem darstellen wird.
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