Sanierung von Altbauten
Sanierung von Altbauten
Soll Wohnraum vor dem Verkauf der Immobilie noch saniert werden, oder überlässt man das dem Käufer?

Besitzer von Altbauten stehen oft vor der Frage, ob sie vor dem Verkauf der Immobilie noch Geld in die Hand nehmen sollen, um den Wohnraum energetisch auf den neuesten Stand zu bringen, oder nicht. Finanzielle und ökologische Aspekt werden abgewogen und führen zu verschiedenen Entscheidungen.

Sanierung nachträglich sinnvoll

Selbstverständlich stellen Erneuerungsmaßnahmen bei Dämmung oder Heizung eine Verbesserung der Immobilie dar. Eine wichtige Maßnahme besteht in der nachträglichen Wärmedämmung, welche der in Altbauten typischen schnellen Auskühlung entgegen wirken soll. Hierfür müssen Dächer, Wände und Fenster generalsaniert werden. Soll ein ganzes Gebäude saniert werden, kann auch eine äußerliche Fassadendämmung vorgenommen werden. Wenn das Haus unter Denkmalschutz steht, muss man auf eine Isolierung von innen ausweichen. Grundsätzlich sollen nur ökologische Dämmstoffe verwendet werden, die gesundheitlich unbedenklich, umweltfreundlich in der Herstellung und recyclebar sind. So kann Heizungswärme im Innern verbleiben und kalte Außentemperaturen nicht in den Wohnraum eindringen.

Eine hohe Bedeutung beim Wärmeschutz kommt auch den Fenstern zu. Holz-Fenster werden gegen moderne Kunststofffenster getauscht, im besten Fall verfügen sie über Doppel- oder Dreifachverglasung, welche zusätzlich im Sommer vor der Hitze schützt.

Wichtig bei der energetischen Sanierung ist natürlich auch die Art der Heizung. Setze hier auf zeitgemäße Heizkörper, die vorbildlicher Weise über Solarthermie oder eine Wärmepumpe versorgt werden. So senkst Du Deine Betriebskosten durch teilweise Eigenversorgung aus regenerativen Quellen und tust der Umwelt etwas Gutes.

Makler stellen Sanierung in Frage

Bisher galt die Meinung, dass Altbauten sich ohne Erneuerungsmaßnahmen nicht gut verkaufen lassen, doch die aktuelle Studie des Marktmonitor Immobilien 2015  von Immowelt und Prof. Dr. Stephan Kippe von der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen zeigt, dass sich die energetische Sanierung einer Immobilie vor dem Verkauf oder der Vermietung offensichtlich immer weniger lohnt.

Auch dem neuen Energieausweis stehen Immobilienprofis oft skeptisch gegenüber. Er sei aus Sicht der Makler nicht transparent genug und leicht zu umgehen.

Zusätzlich heißt es, dass Käufer durch den Mangel an Immobilien am Markt eher geneigt sind, bei der Auswahl auf hohe energetische Standards zu verzichten und nach dem Kauf selbst abzuwägen, ob bzw. welche Maßnahmen zu treffen sind. Förderungen vom Staat erleichtern hier oft die Entscheidung.

Wenn Umwelt und Brieftasche geschont werden sollen, muss ohne Zweifel irgendjemand die Sanierung durchführen. Wenn also nicht der Verkäufer, dann eben später der neue Besitzer. Sanierung lohnt sich meines Erachtens nach auf jeden Fall.

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Quelle: Immobilien Monitor

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