Sind Gezeitenkraftwerke eine ökologisch und ökonomisch Nachhaltige Methode der Energieproduktion?
Dieser Artikel wurde am 4. Oktober 2018 veröffentlicht
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Die Gezeitenkräfte, die durch die Gravitation von Sonne und vor allem Mond entstehen, setzen das Wasser in den Ozeanen in Bewegung. Diese Bewegungen werden in Gezeitenkraftwerken genutzt, um Energie zu produzieren. Hierfür werden Turbinen versenkt, die dann sowohl bei Flut, durch das einfließende Wasser, als auch bei Ebbe, durch das abfließende Wasser, in Bewegung versetzt werden. Man benutzt also die Bewegung der Wassermassen um elektrische Energie zu produzieren. Diese Art der Energieproduktion hat den Vorteil, dass sie reine Naturkräfte nutzt und vollkommen fossilfrei funktioniert. Allerdings hat diese Methode auch gewisse Nachteile. Die Kräfte des Wassers sind sehr stark, manchmal zu strak. Dann treiben sie die Kraftanlagen nicht nur an, sondern können sie auch schädigen.

Diese starken und oft unvorhersehbaren Kräfte führen dazu, dass Gezeitenkraftwerke sehr wartungsintensiv sind. Die Wartung der Anlagen in den Ozeanen ist außerdem zeit- und kostenaufwändig. Aus genau diesem Grund musste eines der führenden Unternehmen im Bereich kürzlich Konkurs anmelden. OpenHydro hatte 2016 gemeinsam mit dem Partner Emera vor Nova Scotia eine Gezeitenturbine versenkt. Dies sollte während eines fünfjährigen Testbetriebs Energie direkt ins öffentliche Netz einspeisen, was sie anfangs auch tat. Doch die Anlage war so wartungsintensiv und die Kosten so hoch, das OpenHydros Mutterkonzern, Naval Energie, den Geldhahn zudrehte und der Betrieb der Anlage nach rund einem Jahr eingestellt wurde.

Ein anderes Projekt, über dessen Start wir hier vor rund dreieinhalb Jahren berichtet haben, erweist sich hingegen als ziemlich erfolgreich. Das Meygen-Projekt, soll wenn es fertig gestellt ist, das größte Gezeitenkraftwerk der Welt sein und eine Leistung von 398 MW erreichen. Mit den bisher fertiggestellten Turbinen werden 6 MW erreicht. Da das Kraftwerk vor den Orkney Islands an einer günstigen Stelle liegt, kann es auch im Winter gut mit Wartungsschiffen erreicht werden. Ähnlich erfolgreich, wie das Meygen Projekt, verliefen die ersten Betriebsmonate im European Marine Energy Centre (EMEC) vor Orkney, die von Scotrenewables Tidal Power durchgeführt wurden. Während des ersten Betriebsjahres wurden 3 GWh Strom erzeugt, was ausreicht um rund 830 Haushalte zu versorgen.

Bild: Unsplash


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