Lindbäck
Lindbäck
Ein traditionsreiches schwedisches Bauunternehmen setzt in jeder Hinsicht auf Nachhaltigkeit.
Dieser Artikel wurde am 8. August 2016 veröffentlicht
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Die Firma Lindbäcks kann auf eine neunzigjährige Geschichte zurückblicken. Begonnen hat alles in einem kleinen Ort in Nordschweden, wo Frans Lindbäck im Jahr 1924 eine Sägemühle eröffnete. Lindbäcks hatte damals vier Angestellte die hauptsächlich Holz für den Bau von Schulen und Geschäften fertigten. Heute hat man eine große Fabrik und fertigt Module für Gebäude, die zu einem großen Teil aus Holz bestehen, nachhaltig in Bau und Benutzung sind und in denen man sich wohlfühlen kann.

Als erstes Unternehmen Schwedens begann Lindbäcks Mehrfamilienhäuser aus Holz industriell zu fertigen. Zur Zeit wird ein neues Produktionsgebäude in der nordschwedischen Stadt Piteå gebaut, in dem voraussichtlich ab Jahresende 2017 dem jeweiligen Kundenwunsch entsprechende Wohnungen vorgefertigt werden, die dann vor Ort in Modulbauweise zusammengefügt werden. Der Fokus liegt dabei auf Nachhaltigkeit, erneuerbaren Energiequellen und Kosteneffektivität. Jährlich sollen in der Anlage bis zu 1600 Wohnungen gefertigt werden können, außerdem entstehen durch die neue Produktionsanlage rund 150 Arbeitsplätze.

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Der Elektrizitätsbedarf des neuen Lindbäck-Werkes wird ausschließlich aus Solarenergie aus der eigenen Dachanlage gedeckt werden, denn das neue Gebäude soll so nachhaltig wie nur möglich sein. Um die Räume zu beheizen, ist man eine Kooperation mit dem Nachbarn eingegangen. Die Firma SunPine AB produziert auf dem Grundstück nebenan nämlich Biodiesel aus Rohtallöl. Durch Fernwärmeleitungen wird die Überschusswärme aus SunPines Produktionsprozess zu Lindbäcks Fabrikgebäude geleitet. Der nächste wichtige Schritt im Entwicklungsprozess ist laut Geschäftsführer Stefan Lindbäck, eine möglichst nachhaltige Weise für den Transport via Schiff zu finden, denn die neue Produktionsanlage liegt direkt am Hafen.

Bereits jetzt sucht man dreißig Mitarbeiter, die später in der neuen Fabrik tätig sein werden, weitere dreißig Personen sollen im Herbst aufgenommen werden. Grund dafür, dass man jetzt schon Leute einstellt ist, einerseits dass man großen Wert auf die eigene Arbeitskultur legt und eine ordentliche Einschulung deshalb als unumgänglich ansieht, andererseits weil man 2014 den bisher größten Auftrag in der Firmengeschichte bekommen hat. Bis zum Jahr 2020 soll Lindbäcks nämlich 2500 Wohnungen für das Immobilienunternehmen Rikshem fertigen. Da die Wohnungsknappheit in vielen schwedischen Städten momentan stark zu spüren ist und der Trend in Schweden zu nachhaltigem Bauen geht, kann Lindbäcks in den nächsten Jahren wohl mit mehreren großen Aufträgen rechnen.

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Bild: Einarspetz

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