Bergwerke, Sand, ein Aufzugssystem und die Erdanziehungskraft sind die Komponenten eines neuen Energiespeichers.
Dieser Artikel wurde am 10. April 2023 veröffentlicht
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Eine neuartige Technik namens Underground Gravity Energy Storage verwandelt stillgelegte Bergwerke und Minen in langfristige Energiespeicherlösungen. In einer neuen Studie entwickelte ein internationales Forscherteam eine neuartige Möglichkeit, Energie zu speichern, indem Sand transportiert wird. Die neue Technik namens Underground Gravity Energy Storage (UGES) bietet eine effektive langfristige Energiespeicherlösung und nutzt gleichzeitig nicht mehr benutzte Bergbaustandorte und Bergwerke

Da erneuerbare Energiequellen von Natur aus variabel und inkonsistent sind, ist es von entscheidender Bedeutung, Wege zu finden, Energie auf zugängliche und effiziente Weise zu speichern. Während es viele effektive Lösungen für die tägliche Energiespeicherung gibt, die gebräuchlichsten sind Akkus, fehlt immer noch eine kostengünstige und langfristige Lösung.

Zweites Leben für Bergwerke

Mit dem UGES-Verfahren kann gespeicherte Energie nach Bedarf abgerufen werden. Laut der Forschungsarbeit wird in den stillgelegten Bergwerken eine Art Aufzug benutzt. Um die Energie freizusetzen, werden Behälter mit Sand befüllt, die dann in den Schacht hinuntergleiten. Durch regeneratives Bremsen wird die potenzielle Energie des Sandes in Elektrizität umgewandelt. Der Sand wird dann am Boden des Schachts entleert. Nach und nach muss der Sand dann wieder nach oben befördert werden. Dafür wird logischerweise Energie benötigt – daher soll der Transport nach oben dann erfolgen, wenn der Energiepreis gerade niedrig ist. Je tiefer und breiter der Schacht, desto mehr Energie kann aus der Anlage entnommen werden, und je größer die Mine, desto höher ist die Energiespeicherkapazität der Anlage.

Underground Gravity Energy Storage. Bild: Hunt et al.

Es wird geschätzt, dass die Technologie ein globales Potenzial von 7 bis 70 TWh hat, wobei sich der größte Teil dieses Potenzials auf China, Indien, Russland und die USA konzentriert. Allerdings ist es fraglich, ob die Technik in allen Bergwerken funktionieren würde. Perspektivisch können sich die Forscher eine Nutzung der Technologie vorstellen – in kalten Regionen könne auch geothermische Energie genutzt werden, um die umliegende Umgebung mit Wärme zu versorgen. Bisher befindet sich die UGES-Forschung in ihren Anfängen. Detaillierte Leistungs- und Effizienzanalysen müssen als nächster Schritt erfolgen.


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