Kaum eine andere Stadt ist historisch so eng mit der Automobilindustrie verbunden wie Detroit. Damit dies auch in Zukunft so bleibt, errichtet Ford rund um den alten Bahnhof ein Verkehrsinnovationsviertel für Elektrofahrzeuge.
Dieser Artikel wurde am 24. März 2022 veröffentlicht
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In Detroit wird eine 1,6 Kilometer (eine Meile) lange induktive Ladestraße für Elektrofahrzeuge gebaut werden. Auf der Strecke können Autos während der Fahrt kabellos ihre Akkus laden. Das sogenannte Michigan Projekt wird ausgerechnet im neuen Verkehrsinnovationsviertels des Autobauers Ford gestartet.

Induktives Laden (auch bekannt als kabelloses Laden oder schnurloses Laden) ist eine Art der drahtlosen Energieübertragung. Induktives Laden wird so genannt, weil es Energie durch induktive Kopplung überträgt. Es verwendet elektromagnetische Induktion, um Akkus zu laden. Zunächst fließt Wechselstrom durch eine Induktionsspule. Die sich bewegende elektrische Ladung erzeugt ein Magnetfeld. Da die Amplitude des elektrischen Stroms schwankt, erzeugt dieses sich ändernde Magnetfeld einen elektrischen Wechselstrom in der Induktionsspule des Empfangsgeräts. Dort erzeugt ein Gleichrichter Gleichstrom und lädt die Akkus auf. 

Mit der Umsetzung des Demonstrationsprojekts wurde das israelische Unternehmen Electreon beauftragt. Das Startup hat bereits ähnliche Pilotprojekte in Israel, Deutschland, Italien und Schweden durchgeführt. Die induktive In-Road-Ladetechnologie des Unternehmens wurde im vergangenen Jahr vom Projekt “Arena of the Future” in Italien übernommen, wobei Electreon seine drahtlose Technologie integrierte, um zwei Stellantis-Fahrzeuge und einen IVECO-Bus während der Fahrt aufzuladen. Derzeit bereitet sich Electreon darauf vor, ein drahtloses Ladenetzwerk in Israel für 200 öffentliche Busse in Tel Aviv bereitzustellen. In Israel wurde eine 20 Meter lange Strecke mit induktiven Ladespulen ausgestattet und mit einem Renault Clio getestet. In Detroit wird das Ganze in einem größeren Maßstab aufgezogen. Dort soll es möglich sein, einen LKW zu laden.

Das Michigan-Projekt wird voraussichtlich im nächsten Jahr in Detroit am Standort des zentralen Verkehrsinnovationsviertels von Ford gestartet. Das Viertel befindet sich rund um den ehemaligen Detroiter Bahnhof dessen Niedergang im Einklang mit dem Abwärtsstrudel der vom Autobau geprägten Stadt steht. Ausgerechnet Ford will mit innovativen Lösungen für die Wiederbelebung des Viertels sorgen.

Die Gouverneurin von Michigan, Gretchen Witmer, sagte, das drahtlose Ladeprojekt sei eine wichtige Komponente bei der Elektrifizierung von Fahrzeugflotten. Der Bundesstaat des Mittleren Westens wird insgesamt 1,9 Millionen US-Dollar in das Michigan-Projekt investieren. Das drahtlose In-Road-Ladesystem ist dabei ein Puzzleteil. Das lokale Energieunternehmen DTE soll die Verbindung zum Stromnetz für die elektrische Straße bereitstellen. ROUSH CleanTech, das Nutzfahrzeuge in Elektrofahrzeuge umwandelt, wird einen Elektro-Lkw für das Projekt bereitstellen.


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Bild: Electreon