Eine neue Studie kommt zu dem Schluss, dass Rind- und Schweinefleisch nachhaltiger als Hühnerfleisch ist. In einem nachhaltigen zirkulären Lebensmittelsystem wird demnach der Ersatz von rotem Fleisch durch Huhn und Gemüse nicht empfohlen – vor allem im Hinblick auf Europas Landwirtschaft.
Die sogenannte EAT-Lancet-Diät hat 2019 den Bericht Planetary Health Diet veröffentlicht. ExpertInnen der Bereiche Gesundheit, Landwirtschaft, Politikwissenschaft und Umweltverträglichkeit aus 16 Ländern haben evidenzbasierte, globale Ziele für eine gesunde Ernährung und nachhaltige Lebensmittelproduktion entwickelt. Sowohl die UNO-Ziele für nachhaltige Entwicklung als auch die im Pariser Klimaabkommen festgelegten Ziele sollen damit erreicht werden. Laut der Eat-Lancet-Diät sollte unsere Ernährung viermal mehr Huhn enthalten als Rind- und Schweinefleisch, um die Treibhausgasemissionen zu reduzieren.
Die neue Studie hat jedoch in Frage gestellt, ob eine Ernährung mit einem begrenzten Anteil an Protein aus dem Tierreich wirklich mit einem zirkulären Ernährungssystem vereinbar ist, das in Europa verfolgt wird. Mit anderen als den üblichen Modellen hat das Team verglichen, wie der Zyklus von der Fleischproduktion nach europäischem Modell und der im EAT-Lancet befürworteten Diät beeinflusst wird.
In einem Kreislauf mit Lebensmitteln wie Milchprodukten, Rind- und Schweinefleisch gingen die Treibhausgase und der Landverbrauch um etwa 30 bis 40 Prozent zurück, verglichen mit dem Zeitpunkt, an dem – in Übereinstimmung mit den Empfehlungen von EAT-Lancet – rotes Fleisch durch Huhn und Gemüse ersetzt wurde. Der Grund dafür ist, dass die Schweine und Kühe mit Lebensmittelabfällen, Gräsern, landwirtschaftlichen Reststoffen und anderen Dingen, die wir Menschen nicht essen können, aufgezogen werden können. Diese Art von Futter stammt im Gegensatz zu Gemüsedünger und Hühnerfutter oft von Land, auf dem keine menschliche Nahrung angebaut werden kann. Darüber hinaus fügen die Kühe der Atmosphäre Methan hinzu, das in einem Jahrzehnt abgebaut wird, während die Hühner Kohlendioxid hinzufügen, das für immer in der Atmosphäre bleibt.
Die Frage bleibt, wie weit fortgeschritten die Entwicklung eines zirkulären Lebensmittelsystems eigentlich ist. Festhalten kann man aber auf alle Fälle, dass die Studie nicht bestreitet, dass die Menschen den Konsum von Fleisch reduzieren müssen, um eine nachhaltigere Landwirtschaft erreichen zu können.
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Bild: Erfan Parhizi on Unsplash