Fotocredit: mundraub
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Zwetschge, Apfel, Maulbeere: Dieses Obst kannst du dir ganz in deiner Nähe gratis pflücken. Auf www.mundraub.org wirst du fündig.
Dieser Artikel wurde am 12. Januar 2021 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Es ist ein Community-Projekt mit vielfachem Nutzen: Unter www.mundraub.org sind Obstbäume, Nüsse, Kräuter und Sträucher in deiner Umgebung verzeichnet, bei denen du dich einfach bedienen darfst. Kostenlos! So erfährst du über die Webseite zum Beispiel, dass es im Wiener Stadtpark Kirschen, Äpfel, Haselnüsse, Zwetschgen und Maulbeeren zu pflücken gibt. Ganz in der Nähe gibt es auch Birnen. (Müßig zu sagen, aber natürlich kannst du die Früchte nur ernten, wenn sie gerade reif sind.)

Als Gegenleistung kannst du dich selbst an dem Projekt beteiligen – also Standorte von Obstbäumen in die Karte eintragen und/oder dich für die Pflege und den Erhalt eines Baums einsetzen. Die Betreiber der Seite verfolgen das Ziel, kein herrenloses Obst mehr verrotten zu sehen. Denn oft passiert genau das mit vergessenen Obstbäumen an Landstraßen oder in verlassenen Gärten. So kannst du gleichzeitig sinnvoll nutzen, was die Natur zu bieten hat und der Natur zugleich etwas zurückgeben.

So kommt es zu den Einträgen auf mundraub.org

Voraussetzung für einen Eintrag auf der interaktiven Landkarte ist, dass der Baum oder Strauch sich auf öffentlichem Grund und Boden befindet und somit als Allgemeingut angesehen werden darf. Die Bedingung ist, dass du nur für den Eigenbedarf pflückst. Pflücken zum gewerblichen Zweck ist nicht erlaubt und würde einer behördlichen Genehmigung bedürfen.

Fotocredit: Screenshot/mundraub.org
Fotocredit: Screenshot/mundraub.org

Natürlich musst du auch sorgsam mit den Bäumen und Sträuchern und mit den Tieren umgehen, die dort leben. „Die Plattform lebt davon, dass du verantwortungsbewusst und respektvoll mit der Natur und den kulturellen sowie privatrechtlichen Gegebenheiten in deiner Region umgehst“, steht auf der Seite zu lesen.

Mundraub ist eine Community-basierte Plattform. Das bedeutet im Klartext: Jeder und jede kann und darf sich beteiligen. Dabei ist es den Seitenbetreibern aber wichtig, dass die Einträge qualitätsvoll sind und zum Beispiel keine Eigentumsrechte verletzt werden. Deshalb muss man sich informieren, ob der Obstbaum jemandem gehören könnte, bevor man einen Eintrag macht.

Angefangen hat das Projekt, das in Deutschland seinen Ausgang nahm, übrigens bei einer Paddeltour. Kai Gildhorn und Katharina Frosch waren auf der Unstrut in Sachsen-Anhalt unterwegs, als ihnen frei zugängliches Obst im Überfluss von Sträuchern und Bäumen schier in die hungrigen Münder wuchsen. Das Absurde daran: ihr Proviant bestand aus in Plastik verpackten Supermarktfrüchten. Rasch war die Idee zu Mundraub geboren, die Webseite mitsamt Blog und Landkarte eingerichtet. Inzwischen gibt es mit den Büchern “Geh raus! Deine Stadt ist essbar” und “Mit mundraub essbare Städte und Landschaften fördern” übrigens auch Lesestoff in klassischer Buchform zu diesem Thema.

Quelle: www.mundraub.org

Foto: mundraub, Screenshot/www.mundraub.org


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