Damit der Klimawandel nicht weltweit zur Katastrophe wird, wäre es nötig, dass die Menschheit ihren Energieverbrauch zur Deckung ihrer Grundbedürfnisse auf einem nachhaltigen Niveau hält. Doch in keinem Land der Welt ist das der Fall. Forscherinnen und Forscher aus Großbritannien, der Schweiz und Deutschland gingen in einer Studie der Frage nach, welche sozio-ökonomischen Voraussetzungen erfüllt sein müssten, damit die Grundbedürfnisse der Menschen mit einem niedrigen Energieverbrauch gedeckt werden könnten. Denn nur dann könnte das Wohl der Menschen mit einer Abschwächung des Klimawandels Hand in Hand gehen.
Die Forscherinnen und Forscher haben Daten aus 106 Ländern ausgewertet, um herauszufinden, welcher Zusammenhang zwischen dem Energieverbrauch und den menschlichen Grundbedürfnissen besteht. Dieser variiert stark je nach sozio-ökonomischen Faktoren, die für die Lebensmittelbeschaffung und für das Bereitstellen von Waren und Dienstleistungen vorherrschen.
Umfassende Veränderung nötig
Dabei stellte sich heraus, dass Faktoren wie die Qualität des Öffentlichen Dienstes, ähnlich hohes Einkommenslevel, Demokratie und Zugang zu Stromversorgung zu einer größeren Befriedigung der Grundbedürfnisse bei gleichzeitig niedrigerem Energieverbrauch führen. Im Gegensatz dazu führt die Ausbeutung von Ressourcen sowie ein Wirtschaftswachstum, das über ein moderates Maß hinausgeht, zu einer geringeren Befriedigung der Grundbedürfnisse sowie zu einem höheren Energieverbrauch.
Die Forscherinnen und Forscher folgern daraus, dass, wenn man die positiven Aspekte verstärkt und die negativen reduziert, Länder die Grundbedürfnisse ihrer Bürgerinnen und Bürger besser befriedigen können – und das bei geringerem, ökologischeren und nachhaltigeren Energieverbrauch. Weil aber eine solche Veränderung nicht unbedingt mit den Interessen der vorherrschenden politisch-wirtschaftlichen Regimes konform geht, dürfte, so die Forscher, eine größere Veränderung im Wirtschaftssystem nötig sein, um dieses Ziel zu erreichen.
Foto: Pixabay/Hans
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