Dieser Artikel wurde am 12. Oktober 2010 veröffentlicht und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!Windkraftwerke auf offener See tragen nicht nur zur Verlagerung der oft als optisch störend empfundenen Anlagen an…
Dieser Artikel wurde am 12. Oktober 2010 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Windkraftwerke auf offener See tragen nicht nur zur Verlagerung der oft als optisch störend empfundenen Anlagen an Land bei. Auf offener See sind die Winde kräftiger und konstanter, was bei gleicher Turbine einen höheren Ertrag bedeutet. Bisher schienen die Risiken von Offshore-Windrädern noch zu überwiegen, neue Konzepte rücken die Hochleistungsgeneratoren im Meer aber in greifbare Nähe.

Solche Windkraftwerke befinden sich in der Regel in rund 30 bis 40 Kilometer Entfernung vom Ufer, bei einer Wassertiefe von ca. 40 Metern. Vorreiter in Sachen Offshore-Anlagen ist derzeit Großbritannien mit dem soeben in Betrieb genommenen Windpark Thanet, der rund 200.000 Haushalte mit Strom versorgen wird. 100 Anlagen mit einer Leistung von je drei Megawatt (MW) liegen dort zwölf Kilometer vor der Küste von Kent und stoßen somit auch an die derzeit maximal mögliche Leistung pro Windrad – nämlich drei MW. Offshore-Anlagen sind in ihrer Herstellung zudem 30 bis 50 Prozent teurer als die an Land betriebenen, da sie Wind, Wellen und Strömungen auf See standhalten müssen.

Neue Ideen für leistungsstärkere Anlagen kommen zum Beispiel aus Norwegen. Dort wurde 2009 die erste schwimmende Anlage gebaut, da das Meer wie in vielen Ländern schon in Küstennähe zu tief für bodengestützte Windräder ist. Ein weiterer Vorstoß kommt vom Londoner Ingenieursbüro Arup, das gemeinsam mit einem akademischen Konsortium und verschiedenen Unternehmen das Windkraftwerk „Aerogenerator“ entwirft. Mit einer Spannweite von 275 Metern und einem neuartigen Design sollen zehn MW Leistung erreicht werden können. Auch die US-Firma Clipper arbeitet an einer bodengestützten Zehn-MW-Turbine und aus Norwegen stammen die Pläne zu einem sogar in bis zu 100 Meter Tiefe verankerten Hochleistungsgenerator. In Japan entwirft die Kyushu-Universität ein weiteres spektakuläres Projekt, bei dem riesige Linsen mit einem Durchmesser von 112 Metern durch ihre spezielle Form den Energieoutput fast verdreifachen könnten.

Comments are closed.