Erstmals wird bei einer Expedition ein Solarboot als Plattform genutzt. Dabei wird der Katamaran „MS Tûranor PlanetSolar“ eingesetzt.
Dieser Artikel wurde am 18. September 2013 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Mit dem Katamaran gelang im Jahr 2012 die erste Weltumseglung nur mit Solarstrom. Das Schiff soll nun Grundlage für die Erhebung wissenschaftlicher Daten auf dem Ozean ohne Einfluss von Abgasrückständen werden.

584 Tage, 23 Stunden und 31 Minuten war die MS Túranor PlanetSolar auf den Weltmeeren unterwegs bis das Boot zum Ausgangspunkt im Hafen von Monaco zurückkehrte. In diesem Video werden die wichtigsten Stationen der Reise zusammengefasst. Die Route wurde in ständiger Nähe des Äquators gewählt, um eine möglichst intensive Sonneneinstrahlung zu gewährleisten.

httpv://www.youtube.com/watch?v=XxN8KQBlvSY

537 Quadratmeter Solarplatten lassen das Boot aussehen wie einen kleinen Flugzeugträger. Bei Sonnenschein kommt der Katamaran auf eine Geschwindigkeit von fünf bis sechs Knoten, bei Bewölkung und in der Nacht wird der Antrieb gedrosselt. Lithium-Akkus speichern überschüssige Energie und können das Boot notfalls drei Tage ohne Sonnenschein antreiben. „Túranor“ ist übrigens ein elbischer Begriff und bedeutet übersetzt Kraft der Sonne.

Nach dem großen Erfolg der Weltumseglung war ein Umbau des Bootes geplant. Urlauber sollten exklusive Solar-Kreuzfahrten auf dem Mittelmeer buchen können. Martin Beniston, Klimatologe an der Universität Genf, konnte das Team der Planet Solar umstimmen. Das Boot wurde zur Forschungsstation umgebaut. Die Expedition PlanetSolar Deep Water soll auf dem Ozean eine möglichst einflussfreie Messung von Aersolen vornehmen, schließlich spielen die Schwebeteilchen eine immer größere Rolle bei der Erforschung des Klimas.

Das Solarboot wird im Rahmen der Expedition in Südfrankreich starten, dem Golfstrom folgen und den Atlantik zwei Mal überqueren. Der Schiffsweg beträgt rund 8.000 km und endet in Bergen, Norwegen. Der Fokus der Forschung liegt dabei auf ozeanischen Wasserwirbeln und dem sogenannten ozeanischen Förderband, das für einen weltweiten Temperaturausgleich sorgt.