Abwärme aus der Schnittenproduktion wird zur Fernwärme.
Dieser Artikel wurde am 23. März 2018 veröffentlicht
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Seit Herbst 2016 setzen Wien Energie und Manner auf die innovative Wärmelösung: Die Abwärme des Waffelofens wird in das lokale Fernwärmenetz eingespeist. Mit der abgeschlossenen Modernisierung der Manner-Fertigungsstraße startet jetzt auch der Vollbetrieb der „Schnitten-Heizung“: 600 Wiener Haushalte werden seit Ende Februar mit Fernwärme aus dem Manner-Ofen versorgt. Wien Energie-Experte Alexander Wallisch erzählt im Interview darüber, wie das Projekt zustande kam und worauf es dabei ankommt.

 

Wie kam es zur Kooperation in Sachen Abwärme zwischen Manner und Wien Energie?

Alles begann mit Gesprächen über einen Fernwärmeanschluss und Änderungen zum bestehenden Vertrag. Es wurde schnell klar, dass es ein beiderseitiges Interesse an der Einspeisung von Abwärme aus der Fabrik und den nebengelegenen Bürogebäuden gab. Das war ein glücklicher Zeitpunkt, da Manner die Produktion gerade umstellte. Manner war somit sowohl technisch in der Lage, die Abwärme nutzbar zu machen, als auch wir in der Lage waren, die Abwärme in Fernwärme umzuwandeln und ins Netz einzuspeisen.

Wie funktioniert die Schnitten-Heizung?

Genutzt wird die heiße Abluft, die beim Backprozess entsteht. Diese wird über Rohre gesammelt und über einen Ventilator aufs Dach geführt. Über einen Wärmetauscher wird die heiße Abluft in Heißwasser umgewandelt.

Welche baulichen Änderungen wurden bei Manner vorgenommen?

Die Haupt-Abwärmequelle sind die Backöfen, die für die Waffelproduktion verwendet werden. Es wurde – neben der Umstellung der Produktionsstruktur – extra ein 45 Kubikmeter großer Speicher errichtet, in dem die Abwärme gepuffert wird. Wir von Wien Energie haben einen Trenntauscher und eine Pumpstation errichtet, außerdem haben wir die Anbindung ans Leitungsnetz vorgenommen.

Ab wann gelangt Manner-Abwärme ins Fernwärmenetz?

Das Projekt hat im Herbst 2016 begonnen. Damals wurde alles eingeregelt und die Produktion umgestellt. In einem Probejahr läuft die Einspeisung seither testweise, mit 23. Februar startete der Vollbetrieb.

Wie viele Haushalte können mit der Manner-Fernwärme versorgt werden?

Wir können dann 600 Haushalte im Grätzl mit Wärme für Heizung und Warmwasser versorgen.

Wie kommt das Projekt bisher an?

Beide Seiten sind mit dieser maßgeschneiderten Lösung sehr zufrieden. Die Kooperation ist ein Paradebeispiel für innovative Fernwärme-Projekte. Alle Seiten profitieren: Die Umwelt, Manner und Wien Energie. Mit der Schnittenheizung haben wir gezeigt, wie wir lokale Wärmequellen in der Nähe unserer Kundinnen und Kunden effizient nutzen können.

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Quelle: Energieleben Redaktion

Foto: Wien Energie