In Innenräumen, besonders an neuen Arbeitsplätzen, entstehen häufig gesundheitliche Beeinträchtigungen. Gebäudebedingte Störungen werden als “Sick Building Syndrome” bezeichnet und können eine ganze Reihe von Ursachen haben.
Experten gehen davon aus, dass etwa jeder Fünfte vom Sick Building Syndrome betroffen ist. Eine Ursache für die Beschwerden kann häufig nicht mit Sicherheit identifiziert werden. Nur eines ist auffällig: Sobald die Betroffenen ihren Arbeitsplatz oder Wohnraum verlassen, geht es ihnen besser.
Die gebäudebedingten, also vom Gebäude verursachten Gesundheitsprobleme können sehr handfeste Leiden umfassen:
- Unwohlsein
- Übelkeit
- Kopfschmerzen
- Schwindelgefühle
- Konzentrationsschwierigketen
- Abgeschlagenheit
- Magen- und Darmstörungen
- Herzklopfen
- Erkältung
- Dauerschnupfen
- Hautreizungen
- Juckreiz
- Augenrötungen
- Augenreizungen
- Halsreizungen
Mögliche Ursachen sind
- chemische – Ausdünstungen aus Möbeln, Farben, Fußböden oder Allergene
- mikrobielle – Bakterien und Schimmelpilze aus Luftbefeuchtern, Klimaanlagen oder feuchtem Mauerwerk
- klimatische – Raumtemperatur, Luftfeuchtigkeit und Zugluft, unzureichende Außenluftzufuhr
- sonstige physikalische – Lärm, Beleuchtung, Staub, Strahlung, Sitzordnung, Blendung, Körperhaltung
- psychische – Betriebsklima, Über- oder Unterforderung, ungünstige Farbgebung
Das Befinden des Menschen hängt wesentlich vom Klima ab. Unüberhörbar war schon seit einiger Zeit der allgemeine Ruf nach künstlicher Klimatisierung.
Erst in letzter Zeit muss man zur Kenntnis nehmen, dass es oftmals gerade die erzwungenen statischen Klimaverhältnisse sind, die als gesundheitlich bedenklich gelten.
Besonders flüchtige organische Verbindungen bergen hohes Belastungspotential für die Innenraumluft. Diese für Menschen ungünstige Belastung wird stärker durch chemisch behandelte Materialien und energiesparende Bauweise, die keinen natürlichen Luftaustausch mehr zulässt. Viel richtiges Lüften ist unverzichtbar!
Lösemittel sind meist Gemische verschiedener der vorgenannten organischen Stoffgruppen. Sie finden Anwendung in Klebern, Lacken, Farben, Verdünnern, Abbeizern etc.
Während und nach Verwendung lösemittelhaltiger Arbeitsstoffe verdampfen die Lösemittel und gelangen überwiegend über die Atemwege in den menschlichen Organismus.
Luftverunreinigungen können ihren Ursprung im Innenraum selbst haben oder durch die Außenluft nach innen gelangen. Eine bedeutsame Rolle für die Verunreinigung der Raumluft dürfte die Außenluft im Allgemeinen nur dann spielen, wenn sich das betreffende Gebäude in der Nähe großer Verkehrsströme oder Industriebetriebe befindet.
Sogar der Mensch selbst trägt zur Verunreinigung der Raumluft bei: durch Körperausdünstungen, Kohlendioxid und verschiedene Amine, Ester, Aldehyde und Ketone werden mit der menschlichen Atmung an die Raumluft abgegeben. Raucher geben nach dem Genuss einer Zigarette zusätzliche Schadstoffe an die Luft ab.
Schwarztoner für Kopiergeräte und Laserdrucker enthalten zu einem Viertel bis einem Drittel der Masse Eisen in Form von Eisenoxid, der Rest besteht zu über 90% aus chemisch hergestelltem Ruß. Beim Betrieb werden feine und ultrafeine Partikel freigesetzt. Das krebserzeugende Potential dieser Partikel wird diskutiert, ist aber noch nicht abschließend geklärt.
Auswege
Fachleute können versuchen, die genaue Ursache einer Schadquelle auszumachen – allerdings allzu oft ohne Erfolg. Meist hilft eher der eigene, bewusste Blick auf die Lebens- und Arbeitsumgebung, und ebenso bewusst herbeigeführte Veränderungen.
- Energiespartipps vom Profi: Alternative Raumklimagestaltung
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