Umweltbildung in jungen Jahren hat den größten Einfluss auf unsere Zukunft.
Dieser Artikel wurde am 25. November 2020 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Unterschiedliche Einrichtungen und auch Einzelpersonen arbeiten mit Schulen zusammen, um mehr Naturschutz-Initiativen zu starten und Umweltbildung für Kinder anzubieten. Aber ist das genug? Welche Angebote gibt es für Naturschutz-Projekte? Wie können wir sie fördern? Und wo hakt es noch? Diesen Fragen habe ich mich in diesem Beitrag genauer gewidmet.

Wichtigkeit von Umweltbildung

Natur- und Umweltschutzprojekte und -initiativen verstärkt in die Schulen zu bringen ist vor allem deshalb wichtig, weil jungen Menschen so früh wie möglich der Zusammenhang von einer gesunden Umwelt und dem gesunden Menschen vermittelt werden sollte. Dadurch kann die Energie und Begeisterung für das Thema schon früher für eine gesündere Zukunft eingesetzt werden.

Wenn Kinder dem Obst und Gemüse beim Wachsen zuschauen können, wächst ihre Wertschätzung für diese Lebensmittel. – Photocredit: pixabay.com/blandinejoannic

Da es vor allem nicht vom Lehrplan her vorgeschrieben ist, liegt es an jeder und jedem Einzelnen,  Aktionen zu setzen, bei denen die Kinder auch erfahren, wie sie selbst wirksam werden können.

Wo wir stehen

Auch wenn es in allen Schulen das Fach „Biologie und Umweltkunde“ gibt, wo rein thematisch her auch Natur- und Nachhaltigkeitsbildung mit einfließen kann, so ist dies in den seltensten Fällen ein Fokus im Lehrplan. Dadurch geht dieses Thema sehr häufig im Alltagsstress unter.

Wichtig ist bei der Umweltbildung, dass wir das Thema anschaulich, erlebbar und verständlich übermitteln. – Photocredit: pixabay.com/Mojpe

Schulen mit alternativem Lernkonzept, wie etwa Schule im Aufbruch, haben sich im Gegensatz dazu meist auch dem Naturschutz verschrieben. Sie haben häufig diverse Naturschutzprojekte im Lehrplan integriert.

Aber wir müssen nicht zwingend eine alternative Schule suchen, um unseren Kindern mehr Fokus auf Nachhaltigkeit zu ermöglichen.

Wie sehen also die Angebote der Nachhaltigkeitsbildung in Österreich tatsächlich aus?

Möglichkeiten

Möchte jemand – egal ob Schülerin, Elternteil oder Lehrer – Naturschutz-Initiativen an eine Schule bringen, so hat er oder sie mehrere Alternativen.

Es macht durchaus Sinn, auch schon im Kindergarten mit dem Thema Naturschutz zu beginnen. – Photocredit: pixabay.com/tolmacho

Zertifizierungen und Abzeichen für Schulen

Wenn sich Schulen ganz konkret die Natur- und Umweltbildung auf die Fahne schreiben, haben sie auch die Möglichkeit, sich auf Basis speziell definierter Kriterien mit einem Gütesiegel hervorzuheben. Hierfür gibt es in Österreich folgende Stellen:

Preise für Schulen

Zusätzlich zu den Abzeichen für Schulen gibt es die Option, mit Naturschutzpreisen unterschiedliche Projekte zum Thema Naturschutz auch finanziell zu unterstützen. „Die Brennnessel“ etwa wurde ins Leben gerufen, um Gemeinden, Kindergärten & Schulen, NPOs, Unternehmen und Einzelpersonen in ihrem Einsatz für Naturschutz zu unterstützen.

Die Begeisterung auch für die kleineren Lebewesen ist relevant. – Photocredit: pixabay.com/ThorstenF

Individuelle Angebote

Nicht nur Organisationen wie das Klimabündnis Österreich und die Naturparke, die auch Gütesiegel anbieten, können für Aktionen, Projekte und Workshops für Naturschutz in Anspruch genommen werden. Es gibt auch Organisationen wie etwa die City Farm im Wiener Augarten oder den Verein Tiefwurzler, die diverse naturbezogene Projekte für Kinder und Jugendliche, Schulen und auch andere Bildungseinrichtungen anbieten.

Komplett selbst-organisiert

Manche Schulen nehmen aus unterschiedlichen Gründen keine der bereits existierenden Angebote in Anspruch, sondern organisieren sich komplett selbst. So ermöglichen sie etwa kleine Mitmach-Workshops, wo die Kinder lernen, Bienen zu betreuen, Wachstücher zu machen, Pflanzen zu setzen oder alte Kleidung neu zu verwerten.

Sich in der Natur bewusst zu erleben ist eine weitere Möglichkeit, Kindern Naturschutz zu vermitteln. – Photocredit: pixabay.com/photosforyou

Ausbildung: Umweltpädagogik

Seit etwa 13 Jahren besteht die Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik in Wien. Hier werden Bachelor- und Masterstudien in Agrar- und Umweltbildung angeboten. Beschrieben werden diese Studien als „Die praxisorientierte Ausbildung für den Agrar- bzw. Umweltbereich – für Schule, Beratung und Erwachsenenbildung“.

Derzeit werden zwar noch sehr wenige fertig ausgebildete Umweltpädagogen tatsächlich dauerhaft an Schulen angestellt, aber es gibt einige, die auf selbständiger Basis mit ihren Angeboten direkt an Schulen herantreten.

Aktion setzen

Was können wir also tun, um mehr Naturschutz- und Umweltbildung in unsere Schulen zu bringen?Das Weitertragen der Information über bestehende Möglichkeiten ist immer ein guter und wichtiger erster Schritt. Darüber hinaus können wir mit den Lehrern in unserem Umfeld, sowie auch mit (anderen) Eltern reden, damit solchen Projekten und Initiativen mehr Aufmerksamkeit und Gehör geschenkt wird.

Auch ein Wandertag kann gut für Umweltbildung genutzt werden. – Photocredit: pixabay.com/MaBraS

Es gibt noch wesentlich mehr als die hier erwähnten Angebote, die sich diesem Thema angenommen haben. Diese Menschen können uns sehr häufig auch mit dem organisatorischen Teil unterstützen, wenn wir die Kontakte herstellen und Bereitschaft zeigen.

Vor allem aber ist es wichtig, die engagierten Lehrer zu unterstützen, die sich für die tatsächliche Umsetzung der Projekte einsetzen.

Fazit

Es gibt schon einige Initiativen und Projekte zum Thema Naturschutz in den Schulen, aber trotzdem leider noch viel zu wenig. Starre, schwer änderbare Strukturen tragen hier ihren Beitrag bei. Das heißt aber nicht, dass wir nicht trotzdem etwas ändern können. Irgendwo muss irgendwer immer anfangen. Und wenn das Thema genug Menschen wichtig ist, kann sich was bewegen. Die notwendigen Strukturen sind zum Teil bereits vorhanden, um die Umweltbildung noch weiter in die Schulen zu tragen.

Quellen

Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik
bmbwf.gv.at: Bildung für Nachhaltige Entwicklung
Ökolog: Österreichs größtes Netzwerk für Schule und Umwelt
Klimabündnis Österreich: Bildungseinrichtungen
Naturparke
Umweltzeichen
Die Brennnessel
City Farm
Tiefwurzler
Schule im Aufbruch