Das Wohnbauprojekt UN17 Village in Kopenhagen versucht alle 17 Ziele der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung umzusetzen.
Dieser Artikel wurde am 8. August 2019 veröffentlicht
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Die Vereinten Nationen haben 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung gesteckt. Diese Ziele sollen eine nachhaltige Entwicklung auf ökonomischer, sozialer und ökologischer Ebene sichern. Zentral in der Zielformulierung steht ein nachhaltiges Management natürlicher Ressourcen und der Erhalt von Ökosystemen genauso wie eine Reduktion der Disparität im Lebensstandard und die Schaffung von Chancengleichheit. Die Ziele wurden von allen UN Mitgliedsstaaten einstimmig angenommen. Nun sind alle Länder, Industrie- und Entwicklungsländer, sowie jeder Einzelne zum Handeln und zur Umsetzung dieser Ziele aufgerufen.

UN17 Ziele: https://en.unesco.org/sdgs

Die Ziele lassen sich in fast allen Bereichen integrieren und umsetzen. In der dänischen Hauptstadt Kopenhagen macht ein ambitioniertes Wohnbauprojekt vor, dass man auch in diesem Bereich die 17 UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung umsetzen kann. Das Öko-Dorf, das sich über 35.000 Quadratmeter erstreckt, entsteht am südlichen Stadtrand von Kopenhagen. Hier werden von den Architekturbüros Lendager Group und Årstiderne Arkitekter 400 Wohnungen mit nachhaltigen Materialien und Methoden errichtet. Der Spatenstich soll Ende dieses oder Anfang nächstes Jahres erfolgen, die Fertigstellung ist für 2023 geplant. Dass das Projekt ausgerechnet in Kopenhagen entsteht, überrascht wenig, denn die dänische Stadt war bereits 2014 Europas Green Capital und will bis 2025 CO2-neutral werden.

Das UN17 Village wird teilweise aus recycelten Materialien, wie etwa Beton, Holz oder Glas, gebaut. Lendager hat ein eigenes Tochterunternehmen, Lendager UP, welches solche upgecycelten Baumaterialen liefert. In den Gebäudekomplex werden auch Regenwassersammelanlagen integriert, die bis zu 1,5 Millionen Liter Wasser pro Jahr recyceln können. Mittels Geothermie und Solarenergie wird das Wasser für den Bedarf der Bewohner erwärmt werden. Auch sonst setzt man auf den Einsatz erneuerbarer Energien, Energieeffizienz und Energierecycling. Dachgärten sowie Grünflächen zwischen den einzelnen Gebäuden sollen die Anlagen unempfindlich gegenüber Klimaschwankungen machen und zur natürlichen Biodiversität der Umgebung beitragen.

Das Öko-Dorf soll in jeder Hinsicht inkludierend sein, so sollen 830 Personen aller Altersgruppen hier ihr neues Zuhause finden und auch die Armutsbekämpfung und Chancengleichheit ist Teil des Wohnprojektes. Schon beim Bau der Anlage sollen mindestens 100 ungelernte, marginalisierte Arbeitskräfte beschäftigt werden und auch nach der Fertigstellung sollen Personen dieser Gruppe Anstellung in beispielsweise den Restaurants in der Anlage finden. Die geplanten Restaurants werden einen Teil der Lebensmittel übrigens aus den Gemüsegärten und den Glashäusern der Anlage beziehen. Diese Grünanlagen sollen Lebensmittel für rund 30.000 Mahlzeiten jährlich liefern.

Anders Lendager, Geschäftsführer und Gründer der Lendager Group versteht das UN17 Village als Vorreiterprojekt mit dem gezeigt wird, dass nachhaltige Entwicklung auch in Wohnbauprojekten umsetzbar ist.


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Bild: Lendager