“Aufräumen mit Marie Kondo” – eine der beliebtesten Serien auf Netflix jemals. Aber wieso nur ist es so derartig befriedigend für unsere Seele, wenn wir uns von Dingen trennen? Marie Kondo sagt das sehr schön und simpel “was keine Freude auslöst, das kann weg!”. Einige Teilnehmer:innen der Folgen berichten von therapeutischen Effekten, wenn ihre Häuser und Wohnungen (inklusive der Dachböden und Keller) plötzlich nur noch halb so viel Kram beherbergen. Ja sie behaupten teilweise sogar, dass durch das Entrümpeln erst der Wahre Sinn im Leben erkannt wurde.
GRÜSSGOTT DIE ENDORPHINE
Haben wir es uns zum Ziel gesetzt etwas aufzuräumen oder unsere Wohnung auf Vordermann zu bringen und erreichen wir dieses Ziel, schütten wir unweigerlich Glückshormone aus. Es ist wirklich mit Leistungssport zu vergleichen, wenn man durchs Ziel schießt, ist alle Müh und Not vergessen und nur noch das Erreichte steht im Mittelpunkt.
Manchen Menschen gelingt es auch beim Aufräumen und Ausmisten in eine Art Flow State zu kommen. Dadurch bekommt da Putzen und Misten einen meditativen Charakter – etwas, das immer dann erreicht wird, wenn die Arbeit simpel und eher monoton ist.
„Die Unordnung im Zimmer entspricht der Unordnung im Herzen“
Viele Menschen empfinden mehr Stress, wenn sie in einer chaotischen Umgebung wohnen. Das bedeutet nämlich Vieles rund um uns auszublenden und den Anspruch an uns selbst zu stellen, dass Unordnung herrscht und noch so unglaublich viel zu erledigen ist. Unordnung bedeutet Stress und das wiederum, das das Cortisol in unserem Blut steigt. Das führt zu weiterem Stress von innen und wirkt sich negativ auf unsren Schlaf und somit auf unseren gesamten Alltag aus. Das trifft jedoch nicht auf alle zu, denn es gibt auch den Typ, der im kreativen Chaos leben muss, um glücklich zu sein.
WARUM IST ES SO SCHWER, WENN ES SO SCHÖN IST?
Ausmisten macht uns glücklich, aber es ist gar nicht so einfach. Jede:r von uns kennt es, ein Teil wird in die Hand genommen und unweigerlich kommt der Schluss “das brauche ich noch”. Menschen tun sich schwer damit loszulassen, weil mit den Dingen oft vergangene Erlebnisse und Erinnerungen verbunden sind. Ein Leben in der Vergangenheit anstatt im Hier und Jetzt anzukommen und zu erkennen, dass man das Teil schon seit 2 Jahren nicht mehr benutzt hat – oder gar nicht wusste, dass man es überhaupt besitzt.
Dazu kommt, dass viele Menschen auch aus ihrem Elternhaus nicht gelernt haben aufzuräumen. Sie schaffen und können es einfach nicht aus eigenem Willen.
Ein paar hilfreiche Punkte beim Ausmisten sind, sich zu fragen:
- Wann habe ich das zuletzt verwendet?
- Brauche ich es, weil es das Einzige von dieser Art ist, das ich besitze?
- Ist es noch intakt oder muss es repariert werden?
- Würde es mir auffallen, wenn es nicht mehr da wäre?
- Was bedeutet es mir?
Durch das Beantworten der Fragen wird ganz bewusst die Entscheidung für oder wider getroffen.