Biotreibstoff ist umstritten. Algen bieten theoretisch einen Ausweg aus dem Dilemma rund um die begrenzten Anbauflächen und die Frage, ob Sprit vom Feld Nahrung verteuert. Aber zahlt sich Algen-Treibstoff aus?
Dieser Artikel wurde am 3. September 2012 veröffentlicht
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Derzeit ist Algen-Biotreibstoff noch nicht konkurrenzfähig. Zu hoch sind die Produktionskosten aufgrund des hohen Energieaufwands in den Bioreaktoren. Die Züchtung von Algen in offenen Teichen könnte hingegen mittelfristig günstigen Biotreibstoff liefern.

Traditionelle Biotreibstoffe stehen unter Beschuss. Die Erzeugung von Biotreibstoff aus Algen scheint begrüßenswert. Im Gegensatz zu anderen  Kraftstoffen aus Biomasse wird bei der groß angelegten Züchtung von Algen kein landwirtschaftlich wertvoller oder schützenswerter Boden zerstört, die Ernteausfälle halten sich in Grenzen und sozioökonomische Probleme tun sich ebensowenig auf.

Das Problem der Biotreibstofferzeugung aus Algen war bisher der hohe Energieeinsatz, der mit hohen Kosten verbunden ist. Weltweit wird geforscht, um die Effizienz der Algen mit genetischen Veränderungen zu verbessern. So könnten Algen vermehrt in offenen Becken statt in den energieintensiven Bioreaktoren gezüchtet werden.

Das US-Energieministerium hat nun im Rahmen einer Studie die Produktionskosten verschiedener Biomasse-Treibstoffe miteinander verglichen und eine Prognose für die kommenden fünf Jahre erstellt. Demnach könnte Biodiesel aus in offenen Teichen gezüchteten Algen im Jahr 2017 um 10,66 US-Dollar pro Gallone (2,27 Euro pro Liter) verkauft werden. Im Bioreaktor erzeugter Algen-Biodiesel käme auf einen Literpreis von rund 4,24 Euro. In einer optimistischen Schätzung ergeben sich Literpreise von 1,29 Euro (offene Teiche) bzw. 2,14 Euro. Zum Vergleich: Aktuell kostet in den USA ein Liter Diesel durchschnittlich 1 Euro.

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