In den 1930er Jahren begann man in Irland Torf industriell abzubauen, eingeleitet und gefördert wurde dieses Projekt von den Gründern der Republik Irland. Dieser Schritt hatte damals positive Auswirkungen für die noch jungen Republik. Es wurden eine Vielzahl dringend benötigter Arbeitsplätze geschaffen, außerdem wurde die Abhängigkeit Irlands vom Ölimport deutlich reduziert.
Doch was vor fast hundert Jahren ein guter Schritt für die Entwicklung des Landes war, führt mittlerweile zu großen Problemen. Der Torfabbau verursacht nämlich große Mengen an CO2 Emissionen. Zum einen geben die trockengelegten Torfmoore CO2 in die Atmosphäre ab, zum anderen werden bei der Verbrennung von Torf zur Energiegewinnung riesige Mengen an Kohlendioxid freigesetzt. Als Energiequelle ist Torf sogar schädlicher als Kohle, denn er hat einen geringeren Energiewert, setzt gleichzeitig aber mehr CO2 frei.
Nun hat das halbstaatlich Unternehmen Bord na Móna, welches auch das größte torfabbauende Unternehmen des Landes ist, angekündigt, dass man 17 Moore umgehend stilllegen wird. Der Abbau in den danach verbleibenden 45 Moore sollen in den kommenden sieben Jahren aufgegeben werden. Das Unternehmen begründet diesen Schritt damit, dass der Klimawandel ein Umdenken und eine Energiewende notwendig macht. Doch Umweltschützer und Wissenschaftler nennen diese Begründung Schönreden und schlauen Marketing-Schachzug. Die Moore die unmittelbar aufgegeben werden, seien nämlich nicht mehr rentabel und würden deshalb aufgegeben.
Des Weiteren kritisieren Wissenschaftler und Umweltschutzorganisationen, dass die stillgelegten Moore einfach sich selbst überlassen werden. In diesem ausgetrockneten, eigentlich toten Zustand geben sie weiterhin große Mengen CO2 ab. Würde das Unternehmen wirklich Verantwortung für die Umwelt übernehmen, würde man die Moore rehydrieren und wiederbeleben. Lebendige Moore geben kein CO2 an die Atmosphäre ab, sondern nehmen es auf und binden es. Auf diese Weise tragen sie sogar zu einer Verringerung der Emissionswerte bei.
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Bild: Ben Brooksbank / Turf-cutting in Connemara / Wikimedia