In Kalifornien hat eine Gemüsefarm, die beinahe ohne menschliche Arbeiter auskommt, ihren Betrieb aufgenommen.
Dieser Artikel wurde am 31. Dezember 2018 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Das in San Carlos, Kalifornien ansässige Unternehmen Iron Ox beschäftigt sich mit der Frage, wie Landwirtschaft und der Anbau von Gemüse für die Zukunft verändert werden müssen. In den USA steht dieser Wirtschaftszweig schon seit längerem vor dem Problem, dass man nicht genügend Arbeitskräfte findet, gleichzeitig muss der Ertrag gesteigert werden. Iron Ox setzt nun auf AI, Artifizielle Intelligenz, und hat die erste Anlage, in der Roboter Gemüse pflanzen und ernten in Betrieb genommen.

In der autonomen Roboterfarm kann man einen rund 30-mal höheren Ertrag erreichen als in traditionellen Farmen. Dank AI-Software kann das ganze Jahr in Hydroponik, komplett ohne Erde angebaut und geerntet werden. Dabei wird der vorhandene Platz auch so effizient wie nur irgendwie möglich genutzt. Auf 185 Quadratmetern werden Blattgemüse und Kräuter angebaut, dabei ist jedes Pflänzchen in einem eigenen Topf. Die einzelnen Töpfe stehen auf 1,2 mal 2,4 Meter großen ‚grow modules‘, welche mehr als 360 Kilogramm wiegen.

Angus, einer der fleißigste ‚Mitarbeiter‘ der Farm, wird von den Gründern als unglaublich intelligente Maschine beschrieben, die Gemeinsamkeiten mit einem selbstfahrenden Auto hat. Angus hebt und transportiert die einzelnen Module durch die verschiedenen Bereiche der Anlage und bringt sie schließlich auch in den Verarbeitungsbereich. Dort übernimmt ein Roboterarm die Ernte der Pflanzen. Der Greifarm erkennt und analysiert die Pflanzen im Submillimeterbereich bevor er mit absoluter Präzision nach den Töpfen greift. Um diese Aufgabe erledigen zu können, ist er mit vier Lidar-Sensoren und zwei Kameras ausgestattet. Diese Ausstattung zusammen mit der intelligenten Software macht dreidimensionales ‘Sehen‘ möglich und erlaubt es dem Roboterarm Krankheiten, Schädlingsbefall und diverse Abweichungen zu erkennen.

Beide Roboter liefern kontinuierlich Daten aus der Farm an das ‚Gehirn‘, wie es die Firmengründer nennen. Das Gehirn ist eine cloudbasierte AI-Software, die erkennt und steuert, wann die beiden Roboter ihre Aufgaben ausführen müssen. Das Gehirn wiederum wird von einem Wissenschaftler-Team überwacht, welches die mittels Sensoren in der Farm gesammelten Daten analysiert. Sonst gibt es nur wenige Aufgaben in der Farm, die von Menschen ausgeführt werden. Ausgesät wird von Menschenhand und auch das Verpacken wird von Arbeitern aus Fleisch und Blut übernommen.

Dieses Video zeigt den Arbeitsprozess.


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Bild: Iron Ox