In den vergangenen Millionen Jahren war der Kohlendioxidgehalt der Atmosphäre nie so hoch wie heutzutage. Laut einer neuen Studie lässt die hohe CO2-Konzentration große Teile der afrikanischen Savannen in den kommenden 100 Jahren zu Wäldern werden.
Dieser Artikel wurde am 30. August 2012 veröffentlicht
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Tropisches Grasland, Savannen und Wälder reagieren stark auf klimatische und atmosphärische Veränderungen. Gräser und Bäume ringen ständig um die Dominanz in den tropischen und subtropischen Zonen der Erde. In der Vergangenheit sind Veränderungen in diesem natürlichen Kampf nur über sehr lange Zeiträume vonstatten gegangen.

Anders ist das jetzt in den Savannen Afrikas. Dort sind die Bäume auf dem Vormarsch, und zwar so schnell, dass eine neue Studie für den Wandel jetzt nur 100 Jahre veranschlagt. Die aktuell starke atmosphärische Schwankung hat einen solchen Wechsel zwischen Gras und Bäumen radikal beschleunigt.

Savannen mutieren

Die Studie geht davon aus, dass auch so große Vegetationssysteme wie die Savannen mutieren können. Die steigende CO2-Konzentration in der Luft fördert eine Systemveränderung. Die Bäume in den Savannen waren bislang mit Kohlendioxid unterversorgt. Seit der Industriellen Revolution und dem steten Ansteigen atmosphärischen Kohlendioxids wachsen die Bäume immer stärker. Um das Jahr 2100, so die Studie, werden die afrikanischen Savannen wieder bewaldet sein.

Neue Erkenntnisse

Die Wissenschaft ging bisher davon aus, dass die Vegetation nur abgemildert auf die CO2-Konzentration in der Luft reagiert. Allerdings wurden in der Vergangenheit die meisten Studien in nördlichen Klimazonen oder an kommerziell interessanten Pflanzengattungen durchgeführt. Mit der Studie wurde nun gezeigt, dass große Zonen, groß genug um das Ökosystem der Erde signifikant zu beeinflussen, aufgrund des Kohlendioxids in der Luft sehr wohl verwandelt werden.

“Katastrophe”

Eine solche Systemveränderung wird in der Wissenschaft als Katastrophe betrachtet. Mehrere kleine Veränderungen verstärken gegenseitig ihre Wirkung und die Veränderungen verlaufen dadurch allesamt schneller. Zu einem Schock des Ökosystems soll es aber nicht kommen. Die Studie zeigte, dass der Wandel von der Savanne zum Wald nicht gleichmäßig vonstatten geht. Die Savannen werden zu verschiedenen Zeitpunkten mutieren. Zonen, die stark vom Klimawandel beeinflusst sind, wie zum Beispiel im Zentrum des südlichen Afrikas werden erst später zu Wäldern, weil die hohen Temperaturanstiege den Savannengräsern zu Gute kommt und jene sich besser gegen die Bäume behaupten können.