Nordafrika. Die Weltgegend ist in den Medien in erster Linie durch Dürre und Hungersnot präsent. Britische Forscher vermuten unter der Erdoberfläche aber einen enormen Wasservorrat. Sie sprechen von 0,66 Millionen Kubikkilometern.
Dieser Artikel wurde am 23. April 2012 veröffentlicht
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Sahara und Sahelzone: Wer diese Worte hört, denkt zunächst an große Trockenheit. Und doch: Ein Forscherteam des British Geological Survey um Alan MacDonald und Helen Bonsor vermutet unter der Erdoberfläche ein mächtiges Grundwasser-Reservoir. 0,66 Millionen Kubikkilometer Wasser sollen im afrikanischen Boden stecken. Das ist 100 Mal so viel Wasser wie das an der Oberfläche sichtbare.

Im Fachjournal “Environmental Research Letters” veröffentlichten die Briten jetzt die bislang detailliertesten Karten der Grundwasserverteilung auf dem afrikanischen Kontinent. Das Datenmaterial basiert auf hydrogeologischen Karten der nationalen Regierungen und insgesamt 283 Studien über Grundwasserleiter.

Die größten Vorkommen liegen ausgerechnet in nordafrikanischen Sedimentbecken in Libyen, Algerien und dem Tschad.

Nachhaltig nutzen

Die Forscher warnen allerdings davor, den Wasserschatz nun ungehemmt anzubohren und auszunutzen. Es sei unklar, wann die Wasserspeicher gefüllt worden seien, wie lange das gedauert habe und wie schnell sie sich erneuern könnten. Die Briten empfehlen deshalb eine umsichtige und nachhaltige Nutzung durch und für die lokalen Einwohner. Bei langsamer Entnahme könnten die Wasserspeicher der wachsenden Bevölkerung Nordafrikas durch die Dürreperioden helfen.