Auswirkungen von Carrageen auf den menschlichen Körper.
Dieser Artikel wurde am 19. Februar 2016 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Mein Mann hat vor Kurzem Mandelmilch gekauft, da er seinen Kuhmilchkonsum reduzieren möchte (aus den verschiedensten Gründen, eventuell schreibe ich darüber einmal separat). Jedenfalls hat er die “Milch” im Supermarkt gekauft und ich musste ihm gleich sagen, dass es gesündere Arten gibt. Seine Marke enthielt 8 Zutaten, während es auch welche gibt die nur aus 3 hergestellt werden: Mandeln, Wasser und etwas Salz. Eine Zutat auf seiner langen Liste kam mir bekannt vor, und ich wußte, ich mag sie nicht, konnte mich allerdings nicht erinnern wieso. Daher heute dieser Artikel. Ich habe recherchiert, und dachte mir das könnte euch auch interessieren. Welche Zutat es war? Carrageen.

Was ist Carrageen?

Carrageen wird aus Rot-Algen (Eucheuma) gewonnen und ist ein gut wasserlöslicher Quellstoff. Es wird als Verdickungsmittel eingesetzt und ist für den Menschen unverdaulich. Es kommt auch unter dem Namen E407 zum Einsatz. 

Langfristige Auswirkungen von Carrageen auf den menschlichen Körper werden laufend untersucht und es gibt umstrittene Studien dazu. Trotz der unklaren Wirkung ist es nach der Europäischen Öko-Verordnung auch für Bio-Lebensmittel und Babynahrung zugelassen.

Wieso ist es umstritten?

Carrageen steht in Verdacht gesundheitsschädlich zu sein, genauer gesagt zellschädigend und krebserregend. Und es kann Symptome wie Bauchschmerzen, Darmprobleme (inkl. Magen- und Darmgeschwüre) verursachen, wodurch sich auch das Darmkrebsrisiko erhöht. Einige Forscher sehen durch den Konsum von Carrageen auch ein erhöhtes Brustkrebsrisiko bzw. ein allgemein erhöhtes Krebsrisiko.

In welchen Lebensmitteln wird es eingesetzt?

Es wird viel in Süßwaren eingesetzt, als Stabilisator für Sprühsahne, Bierschaum und Eiscreme, zur Verdickung von Soßen und Suppen, zum Gelieren in Pudding und Gelee, sowie als Emulgator für Kakao und andere Milchprodukte (es stellt dabei sicher, das verschiedene Flüssigkeiten vermischt bleiben und sich nicht separieren). In Diät- und Lightprodukten verleiht es als Füllstoff mehr Volumen ohne zusätzlichen Nährwert. Häufig wird es in Verbindung mit Johannisbrotkernmehl (E410) eingesetzt. 

Welche Alternativen gibt es?

In der Lebensmittelindustrie gibt es einige Alternativen zu Carrageen, die den selben Zweck erfüllen: Agar Agar, Pektin, Johannisbrotkernmehl, natürliche Kartoffelstärke und natürliche Maisstärke. Und wenn Hersteller einfach ein “Vor dem Öffnen gut schütteln” auf ihre Packungen aufdrucken würden, dann könnten wir uns diese Zusätze gänzlich ersparen. 

Fazit

Ich denke der Verzehr von geringen Mengen an Produkten die Carrageen enthalten ist nicht sofort schädlich – wie immer kommt es wohl auf die Menge an und auch die Dauer der Zufuhr. Wenn jemand täglich einen halben Liter Sojamilch trinkt, wird das Risiko an Nebenwirkungen höher sein, als wenn jemand einmal in der Woche diesen halben Liter trinkt. Trotzdem versuche ich den Inhaltsstoff so gut es geht zu vermeiden – es gibt ja Alternativen am Markt und je kürzer die Zutatenliste desto sympathischer ist mir das Produkt ohnehin.

Quellen:
http://www.alternativ-gesund-leben.de/was-ist-carrageen-e407-und-ist-es-ungesund/
http://ajpgi.physiology.org/content/early/2006/11/09/ajpgi.00380.2006
http://cancerres.aacrjournals.org/content/57/14/2823.full.pdf+html
http://www.prevention.com/food/healthy-eating-tips/carrageenan-natural-ingredient-you-should-ban-your-diet

Bilder/Fotograf: Ulrike Göbl

ulli goeblUlrike Göbl, MA

Die nebenberufliche Fitness- und Ernährungstrainerin beschäftigt sich schon seit ihrer Jugend mit gesunder Ernährung und alternativen Lebensweisen. 2010 begann die begeisterte Hobbyköchin ihren Foodblog „Fit & Glücklich“. Dort vereint sie ihre Liebe zu gutem Essen und Sport mit dem Versuch, die Balance im Leben zu finden. Seit 2012 vernetzt sie mit einer Kollegin auch noch die Österreichischen Foodblogger auf einer eigenen Plattform und hat 2015 auch ein Kochbuch  zum Thema “Clean Eating” geschrieben.

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