Seite den 1950er Jahren wird laufend vor dem Erreichen des globalen Ölfördermaximums gewarnt. Wann die Ölquellen endgültig versiegen ist nicht wichtig. Entscheidend ist das Abwägen ökonomischer und sozialer Interessen, was nur zur radikalen Hinwendung zu erneuerbaren Energien führen kann.
Dieser Artikel wurde am 8. Juli 2014 veröffentlicht
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Dabei ist die Annahme gemeint, dass die Ölförderung ein historisches Maximum erreichen und die Produktion danach irreversibel abfallen wird. So ging der Geologe Marion King Hubbert, der den Begriff prägte, in den 50er Jahren davon aus, dass das Maximum der konventionellen Förderung 1995 erfolgen würde. Neu entdeckte Ölfelder und neue angezapfte Quellen durch Fracking und Ölsand schieben das Erreichen des Maximums immer weiter in die Zukunft.

Das eigentliche Problem ist aber nicht das Versiegen oder weitere bestehen fossiler Brennstoffe. Viel entscheidender für unser Leben auf der Erde sind die Emissionen, die den globalen Klimawandel antreiben. Der Konzentrationsanstieg der wichtigsten Treibhausgase und Aerosole in der Atmosphäre ist nichts anderes als Selbstmord. Fossile Ressourcen sollten also einfach im Boden gelassen werden.

Der einzige Grund über das globale Ölfördermaximum zu diskutieren, ist der Preisanstieg fossiler Brennstoffe. Erneuerbare Energien werden dadurch wettbewerbsfähiger – der Nutzen von technologischen Innovationen für erneuerbare Energien kann dabei sogar außer Acht gelassen werden. Rechnet man diesen Faktor mit ein, sind erneuerbare Energien alternativlos.

Trotzdem werden ungenutzte fossile Ressourcen oft als unerschlossene Quellen bezeichnet. Kein Wunder, denn die Besitzer dieser Quellen leben immer noch im Goldrausch des 20. Jahrhunderts. Vielleicht sollte man Kohlevorkommen, Öl- und Gasfelder nicht als unerschlossene Quellen, sondern als neutralisierte Massenvernichtungswaffen betrachten. Denn brennt man sie ab, könnte der Mensch nicht mehr auf diesem Planeten leben, wie der NASA-Wissenschafter James Hansen feststellt. Es geht also um eine optimistische Lösung des Klimaproblems. Vergleicht man ökologische und ökonomische Vorteile erneuerbarer Energien mit fossilen Energieträgern, fällt die Wahl leicht. Die Öl- und Gasindustrie sieht das wahrscheinlich anders – aber wer teilt ernsthaft die ökonomischen und sozialen Vorstellung der Ölmagnaten?