„Wir müssen der Debatte den Kopf abschneiden, die populärsten Fürsprecher beseitigen, dann beseitigen wir auch das Problem“ und „Wir sollten die Klimawissenschaftler treten, solange sie am Boden liegen. Sie haben es verdient, öffentlich ausgepeitscht zu werden“ tönt der prominenteste und erfolgreichste PR-Söldner der „Erderwärmungsgegner“ Marc Morano. Die Industrie fährt kurz vor dem nächsten UN-Klimagipfel am 26. November schwerste Geschütze auf.
Offensiv gegen den „Ökofaschismus“
Die Waffen, mit denen die Söldner für Millionenhonorare gegen „die Wahrheit“ antreten kennen keine Moral. Wie immer, wenn es um Geld geht, ist alles erlaubt, was den Gegner erledigt. Das war schon so, als die ersten Raubritter durch die europäischen Lande zogen und sich, wie die Mafia agierend Länder aneigneten, indem sie diese für Schutzgeld erpressten. Das war auch so, als sich mittelständische Betriebe zu Konzernen zusammenschlossen, die sich die gesamte Welt als Absatzmarkt vornahmen. Die Konsequenzen dieser Aktionen waren die letzten Weltkriege, samt den Konzentrationslagern bis hin zu den aktuellen Kriegen um Öl, Gas oder andere profitable Bodenschätze oder eben „freie Absatzmärkte“. Was stört, sind stets Regierungen, die Abgaben oder Steuern verlangen, wofür auch immer oder die sich anmaßen, den freien Markt kontrollieren zu wollen. Deutsche Konzernchefs, die längst weltweit operierten, erfanden Mitte der 20er Jahre des letzten Jahrhunderts den Faschismus, eine perfekte Staatsform, die es ermöglichte einen tumben, leicht lenkbaren Führer dazu zu bringen, die Bedingungen für optimale Profite zu gewährleisten. Dass dabei Abermillionen von Menschen auf grausamste Weise ums Leben kamen ist einer der üblichen Kollateralschäden, wie er in den menschenverachtenden Industriebetrieben Anfang des letzten Jahrhunderts ohnehin an der Tagesordnung war. Es geht nicht um das Klima in diesem vielleicht letzten großen Kampf, es geht um den globalen Machterhalt.
Jedes Mittel ist den Bossen recht
Wie zuerst in Wien und dann über Süddeutschland in die Welt die Idee des „für die Volksgesundheit schlechten Juden“ verbreitet wurde, auch mit den Millionen der konservativen und industrieabhängigen Presse gibt sich Marc Morano als der letzte gerechte Kämpfer, als neuer Führer, der mit Hilfe der Weltpresse und natürlich des inzwischen global verbreiteten Internets die Welt von den „Volksschädlingen“, den Ökoaktivisten und von der Ökomafia bezahlten Wissenschaftlern befreien will. Alle Fachleute, die er ins Feld führt, um die Studien des IPCC und seiner Wissenschaftler zu widerlegen sind fachlich unbeleckt – aber gläubige Faschisten. Seine Beiträge in Presse, Internet und im Fernsehen erinnern stets original an die Sprache der NSDAP. Er arbeitet mit der Unwissenheit vieler Menschen, mit der Dummheit seiner Mitstreiter und der Angst der Menschen, irgendwelche Privilegien ablegen zu müssen, ihren Wohlstand oder sonstige lieb gewordene Annehmlichkeiten zu verlieren. Dass es im Gegenteil diesen Kriminellen um ihr Geld geht, dass sie wie immer über Leichen gehen, in welcher Zahl auch immer, dass in Wahrheit wirklich seit Ende des letzten Weltkrieges wiederum mehr Menschen durch diese Profigier ihr Leben lassen mussten geht über den Horizont der Leser und Zuschauer. Herrn Morano ficht das nicht an, sein Horizont endet – erklärtermaßen – am Gartenzaun seiner viktorianischen Villa und gegen die schnöden schlichten Gemütern da draußen verschanzt er sich in seinem schwarzen Geländewagen (siehe Artikel in der ZEIT Nr. 48 vom 22.11.2012 ab Seite 17; sowie stetig http://www.wahrheiten.org/blog/klimaluege/).
Das letzte Gefecht vor dem endgültigen Kollaps?
Das System des Faschismus ist, sich aller subtilen Methoden zu bedienen, die ein Volk erst beunruhigen und ihm dann eine allgemeingültige totalitäre Lösung zur zu Rettung bieten. Die Menschen Anfang des 21. Jahrhunderts sind in der Tat zutiefst verunsichert. Es steht wieder einmal eine tiefgreifende Finanz- und damit Wirtschaftskrise in Aussicht, das Klima scheint sich in der Tat zu verändern, fanatische Glaubenskrieger bedrohen die Bürger der westlichen Welt bereits in ihren Städten, die Zukunft erscheint finster. Genau in derartigen Seelenzuständen befanden sich die Mayas, die Khmer vor 100 Jahren die Europäer, als ihre alte Kultur vor dem Zusammenbruch stand. Seit es überhaupt die absolutistischen Machtansprüche gibt, also seit über 5000 Jahren mahnen wache Menschen vor den fatalen Folgen, vor Zerstörung von Mitwelt und Menschen. Bisher blieben die negativen Auswirkungen lokal begrenzt. Jetzt haben sie die Welt komplett erfasst. Weit über 60 Billionen Dollar befinden sich inzwischen in den Händen von Schattenbanken, mit rapide steigender Tendenz. Hinzu kommen weiter über 20 Billionen Dollar, die in Steueroasen anonym versteckt lagern. Genügend Geld, um die Weltpolitik zu bestimmen. Dies gelingt insbesondere umso leichter, je käuflicher die Meinung der Menschen ist.
Es geht nicht um Klimalüge oder nicht, es geht um Macht!
Für die Leugner der „Krise“ sind Menschen nur Konsumenten oder billiges Humankapital. Politiker, am einfachsten die neoliberalen und schlicht gestrickten Konservativen, sind käuflich. Bisher haben die Großkonzerne und Aktienfonds die Welt im Würgegriff.
Dies endet jedoch überall dort, wo Menschen bemerken, wie sehr sie missbraucht werden. Dort, wo sich Menschen der Macht des fremden Geldes entziehen, wo sie sich unmittelbar lokal zusammenschließen und anfangen, ihr Leben, ihr Arbeiten und ihre Zukunft selbst zu bestimmen, entstehen immer stärker wachsende weiße Flächen auf den Stabskarten der bisher mächtigen Geldmafia.
2012 ist das von der UN erklärte Jahr der Genossenschaften. In diesem Jahr sind bereits etwa eine Milliarde Menschen in fast einer Million Genossenschaften weltweit organisiert. Diese Kleinbauern in Südamerika und Indien oder Japan, bis zu Sparern in Deutschland und Österreich entziehen schleichend auch der Politik die Macht. Je mehr sie bemerken, wie sehr sie alle davon profitieren, wenn sie alle wesentlichen Dinge viel besser und zum Wohle aller Beteiligten regeln können, umso weiter werden die Tätigkeitsfelder dieser Genossenschaften angelegt.
Nachhaltigkeit ist für Konservative ein Schimpfwort, für das kapitalistische Feudalsystem der drohende Kollaps. Wenn den Menschen an der Zukunft ihrer Kinder, ja ihrer Art etwas liegt, ist es allerhöchste Zeit dieses zerstörerische System endgültig zu entmachten.