Steckerproblematik: Der von der EU geforderte USB-C-Standard soll Elektroschrott minimieren. Fotocredit: © tomekwalecki via Pixabay
Steckerproblematik: Der von der EU geforderte USB-C-Standard soll Elektroschrott minimieren. Fotocredit: © tomekwalecki via Pixabay
Wenn der Akku sich unterwegs dem verhassten roten Bereich nähert, dann ist noch lange keine Hilfe in Sicht, nur weil jemand ein Ladegerät dabei hat. Denn es muss mit dem entsprechenden Handy kompatibel sein. Mit einem USB-C-Standard für neue Geräte soll sich daran bald etwas ändern.
Dieser Artikel wurde am 2. Dezember 2021 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

„Hat wer ein iPhone-Ladekabel da?“ – „Nein, hab nur das hier.“ – „Mist.“ 
Alternativ: „Hey, habt ihr zufällig ein Ladekabel für das LG zu Hause?“ – „Nein, hab’ ein iPhone.“ – „Mist.“

Hätten wir für jedes einzelne Mal einen Euro bekommen, wo wir an diesem Dialog selbst beteiligt waren, oder Zeuge davon wurden, dann könnten wir sicher heuer alle großzügigere Weihnachtsgeschenke machen. Wie ideal wäre es, wenn die Frage in Zukunft schlicht lauten könnte: „Hat jemand bitte ein Ladekabel?“. Und wenn man sich dann darauf verlassen könnte, dass jedes angebotene Kabel gut genug ist, um dem Handy wieder etwas Strom einzuflößen. 

USB-C-Standard für Hersteller gegen Elektroschrott

Das hat sich auch die EU gedacht. Wobei der Gedanke des Gesetzesentwurfs, der diesbezüglich diesen Herbst vorgelegt wurde, nicht ausschließlich der Bequemlichkeit der Nutzerinnen und Nutzer geschuldet war. Denn die Europäische Kommission will mit dem neuen Gesetz, mit dem Hersteller verpflichtet werden sollen, dass alle Elektrogeräte mittels USB-C-Anschluss geladen werden können, vor allem den zunehmenden Elektroschrott Einhalt gebieten. Auch bei dir findet sich wahrscheinlich in irgendeiner Lade ein wahrer Kabelsalat von all den neuen Kabeln mit zig verschiedenen Steckern, die mit Handy, Tablet, Digicam, Laptop, E-Reader oder sonstigen entsprechenden Geräten mitgeliefert werden. Und das ist nicht nur Platz-, sondern auch Geldverschwendung. 

Einheitliche Anschlüsse sparen Geld und Ressourcen 

Die EU-Kommission hat berechnet, dass wir jährlich etwa 1000 Tonnen Elektroschrott verhindern könnten, wenn es einheitliche Ladelösungen gäbe und Kundinnen sowie Kunden selbst entscheiden dürfen, ob sie zum neuen Gerät überhaupt ein neues Netzteil kaufen wollen. Auch die Endverbrauchenden sollen so jedes Jahr ca. 250 Millionen Euro sparen können. Schon 2024 könnte das neue Gesetz in Kraft treten. Es soll allerdings eine zweijährige Übergangsfrist für die Hersteller geben. Besonders hart könnte das Apple treffen. Der US-Konzern war bisher kein großer Freund einheitlicher Stecker. Allerdings zeigt sich Apple insofern vorbildlich, als dass bei neuen Smartphones standardmäßig nur mehr Kabel beigelegt werden. Auch bei Laptops setzt das Unternehmen sukzessive auf den USB-C-Standard.

Quellen: tagesschau.de, faz.net, trendsderzukunft.de / Fotocredit: © tomekwalecki via Pixabay


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