Grünes statt schwarzes Methanol soll der schwedischen Schifffahrt helfen die Klimaziele zu erreichen.
Dieser Artikel wurde am 4. November 2022 veröffentlicht
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Die Vorbereitungen für Schwedens erste Anlage zur großtechnischen Produktion von erneuerbarem Methanol für die Schifffahrt laufen auf Hochtouren. Die weltweite Schifffahrt verbraucht heute 350 Millionen Tonnen fossiler Brennstoffe pro Jahr. Mit eMethanol als Ersatz für die heutigen fossilen Brennstoffe könnten die Kohlendioxidemissionen um über 90 Prozent reduziert werden.

“Schwarzes” und “grünes” Methanol

Das Technologieunternehmen FlagshipONE wurde 2017 mit dem Ziel gestartet, eine Vielzahl von Anlagen zu bauen, die erneuerbaren Kraftstoff namens eMethanol herstellen. Methanol ist weit verbreitet und wird größtenteils aus fossilen Brennstoffen hergestellt.

Wir werden dieses „schwarze“ Methanol durch „grünes“ Methanol ersetzen, das aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt wird. Dabei wird abgeschiedenes Kohlendioxid eingefangen und mit Wasserstoff kombiniert. So entsteht ein flüssiger klimaneutraler Kraftstoff, der leicht gespeichert und eingesetzt werden kann.

„Grün“ wird das eMethanol, weil der Wasserstoff aus Windkraft produziert wird. Es ist also sowohl erneuerbar als auch frei von fossilen Brennstoffen.

Gute Aussichten für schwedische Schifffahrt

FlagshipONE wird an das Heizkraftwerk Hörneborgsverket in Örnsköldsvik im Nordosten Schwedens angeschlossen. Dort kann das abgeschiedene CO2 direkt zur Produktion von Methanol genutzt werden. Die Anlage soll 2024 in Betrieb gehen. Dann soll sie 50.000 Tonnen eMethanol pro Jahr produzieren.

Mehrere Reedereien haben bereits erfolgreich bewiesen, dass Methanol ein brauchbarer Brennstoff für die Schifffahrt ist. Grünes Methanol wird zunehmend als zugängliche Lösung angesehen, um Emissionsminderungen zu ermöglichen und Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.

Laut der Internationalen Energieagentur sind die Emissionen der internationalen Schifffahrt von 2000 bis 2019 um 40 % gestiegen und machen heute rund 2 % der gesamten energiebedingten Treibhausgasemissionen weltweit aus.

Siemens Energy und Uniper sowie Alfa Laval gehören zu den großen Unternehmen, die aktives Interesse an Flagship One gezeigt haben und Anfang dieses Jahres ca. 40 Millionen SEK investiert haben. FlagshipONE soll die erste Anlage sein, um den maritimen Sektor zu dekarbonisieren. FlagshipONEs Mutterkonzern Liquid Wind plant, Anlagen in ganz Schweden zu errichten.


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