Nicht nur auf dem afrikanischen Kontinent ist Kenia ein Vorreiter in Sachen erneuerbaren Energien, von Erdwärme bis Windkraft. Kenia belegt bei Geothermie weltweit den beachtlichen sechsten Platz.
Das Great Rift Valley ist ein vulkanisches Gebiet ideal zur Förderung von Erdwärme. Olkaria ist der größte kenianische Standort für Geothermie. Derzeit produzieren fünf Kraftwerke Strom aus den reichlich vorhandenen heißen Dämpfen. 28 Prozent des Stroms in Kenia wurde 2022 nach Angaben der Kreditanstalt für Wiederaufbau mit Geothermie erzeugt. Mittlerweile ist Erdwärme die größte erneuerbare Energiequelle im Land, aber auch Wasserkraftwerke, in geringerem Umfang Solar-, Wind- und Bioenergie versorgen Kenia. Um den Standort Olkaria realisieren zu können, mussten 2014 vier Maasaidörfer umgesiedelt werden. Die Energieproduktionsbehörde KenGen hat deren Bewohnern ein neues Dorf errichtet, das mit grüner Energie versorgt werden kann. Zudem wurden die Steuern auf erneuerbare Energie reduziert.
Das Energiepotenzial Kenias aus Geothermie beträgt ca. 10.000 Megawatt, dreimal so viel, wie das Land aktuell an Energie produziert. Kenia plant die Energieproduktion bis 2030 auf 100 Prozent erneuerbare Quellen hochzufahren, um das Land verlässlich zu versorgen. Das Know how wird allerdings auch exportiert. Beispielsweise nach Äthiopien. Hier befinden sich erfolgversprechende geothermische Quellen, aber von einem kleinen Kraftwerk abgesehen bleiben sie derweil noch ungenützt.
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Bild: Macabe5387, CC BY-SA 4.0