Das symbolische „grüne Kabel“ beim Baustart von NordLink im September 2016 in Deutschland. Fotocredit: © tennet.eu
Das symbolische „grüne Kabel“ beim Baustart von NordLink im September 2016 in Deutschland. Fotocredit: © tennet.eu
Vier Jahre lang haben die Bauarbeiten gedauert, bevor das „grüne Kabel“ NordLink kürzlich in den Regelbetrieb übergegangen ist. Das Projekt fungiert als riesiger Akku auf Distanz für erneuerbaren Energieaustausch und zur Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit zwischen Deutschland und Norwegen.
Dieser Artikel wurde am 12. Juli 2021 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Es war eine lange Bauphase, die dem NordLink-Projekt voranging, bevor im Dezember vergangenen Jahres der Probebetrieb aufgenommen werden konnte. Schon 2016 wurden die Bauarbeiten zu dem sogenannten „grünen Kabel“ begonnen. Bei dem Projekt handelt es sich um eine Stromkabelverbindung zwischen Deutschland und Norwegen, die eine Integration erneuerbarer Energien und damit einen Beitrag zum Klimaschutz ermöglichen soll. Salopp ausgedrückt könnte man sagen, dass es sich bei NordLink um eine Art riesige und auf große Distanz funktionierende Batterie handelt, an die Deutschlands Windkraft- und Solaranlagen nun angeschlossen sind.

Das grüne Kabel verläuft größten Teils unter Wasser

Aber zu welchem Zweck? Der Austausch erneuerbarer Energien soll erleichtert werden, doch gleichzeitig geht es auch darum, die Versorgungssicherheit mit eben jenem grünen Strom zu garantieren. Norwegen fungiert dabei also als eine Art Akku für Deutschland, indem Deutschland durch die 623 Kilometer lange, zum Großteil in der Nordsee unter Wasser liegende Stromautobahn jene Energie überträgt, die beispielsweise als Überschuss aus der Windstromproduktion zur Verfügung steht. In Norwegen wiederum wird damit die Kapazität der Energie aus Wasserkraftanlagen geschont. So können wiederum größere Wassermengen in den norwegischen Wasserspeichern verbleiben, die damit quasi als Energiespeicher dienen, aus denen Deutschland wiederum Strom importierten kann, wenn es bei unseren Nachbarn zu Versorgungsengpässen kommen sollte. 

Regelbetrieb wurde aufgenommen

Das grüne Kabel, durch das bis zu 1400 Megawatt Strom fließen können und das auf 516 Kilometern am Meeresboden liegt, verläuft zwischen Schleswig-Holstein und dem norwegischen Dorf Tonstad, das im Norden des Sees Sirdalsvatnet liegt. Mittels der Technik der Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung geht nur ein kleiner Bruchteil der Energie beim Transport über so weite Strecken verloren. Die Realisierung dieser grünen Stromverbindung kostete etwa zwei Milliarden Euro. Die direkte Kabelverbindung zwischen Norwegen und Deutschland war nun einige Monate im Probebetrieb, in dem das Projekt erstmals auch für den tatsächlichen Strommarkt verfügbar war. Die Testphase ist nun erfolgreich abgeschlossen und so geht das „grüne Kabel“ nun in den Regelbetrieb über.

Quellen: spiegel.de, web.archive.org, ingenieur.de / Fotocredit: © tennet.eu


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