Foodwaste ist ein wichtiges und zurecht vieldiskutiertes Thema unserer Tage und natürlich ist es ärgerlich, wenn man mit Gusto den Kühlschrank oder ein Marmeladenglas öffnet und ekligen Schimmel auf dem Objekt der Begierde entdeckt.
Dieser Artikel wurde am 12. Juli 2021 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

In diesem Fall ist es nun aber die völlig falsche Entscheidung die betroffenen Stellen zu entfernen und sich in Sicherheit zu wähnen. Was immer befallen ist – Brot, Obst, Gemüse – muss entsorgt werden. Schimmelpilze durchdringen unsere Lebensmittel fein verästelt als Hyphen und reichen an entferntere Stellen, sind für das freie Auge unsichtbar. Auch erhitzen oder verkochen lösen das Problem nicht, denn die Toxine sind tückischer weise hitze- und kältebeständig. 

Eine einfache Regel ist, umso „flüssiger“ ein Lebensmittel ist, desto schneller breiten sich die Pilze aus. Aber auch befallene Nüsse oder Getreide müssen umgehend entsorgt werden, weil gerade in ihnen die Apergillus flavus Pilze entstehen. Diese bilden krebserregendes Aflatoxin, bei dem schon der Kontakt mit den Sporen ein hohes Risiko darstellt. Bestenfalls an Speck, Geselchtem oder hartem Käse kann großflächig ausgeschnitten, aber ohne verlässliche Kontrolle ist davon ernsthaft abzuraten. 

In der Vergangenheit waren Mykotoxine eine oft anzutreffende Krankheits- oder Todesursache. Bei Sorglosigkeit drohen nach wie vor ernste gesundheitliche Schädigungen. Nicht nur sind Pilze karzinogen, sie schädigen langfristig das Erbgut und schwächen unser Immunsystem. Was droht ist im schlimmsten Fall Aspergillose. Diese Infektion bedroht nicht nur immungeschwächte Personen und ist eine quälende und trotz Therapie oft tödliche Erkrankung. Hier besteht ein Übergang von Pflanze und Erde – wichtig für unerfahrene Hobbygärtner – hin zu Wohnbereichen, wenn sich der Pilz in Beeten, alten Möbeln oder Gebrauchsgegenständen oder feuchtem Mauerwerk sammelt. 

Natürlich gibt es Edelschimmel, kulturelle Varianten auf Käse, Hartwürsten oder dem Ausbruchtrauben. Ansonsten aber gilt die rigorose Entsorgung. Was in kurzen Worten ist zur Vorbeugung zu tun? Häufigste Ursache für Schimmelbildung ist falsche Lagerung, also zu warm, zu feucht und fehlender luftdichter Verschluss. Im Geschäft ist darauf zu achten, dass Verpackungen unbeschädigt sind und dass die Lebensmittel nach dem Einkauf rasch richtig gelagert werden. Also Folien entfernen um Kondensbildung zu verhindern. Was gerne missachtet wird ist zudem, dass Edelschimmel sich leicht auf andere Produkte ausbreitet. Folglich getrennt lagern! 

Ein Fazit ist leicht zu ziehen: bei leisestem Verdacht auf Schimmel, sofort wegwerfen und das gilt auch für Lebensmittel in der näheren Umgebung der befallenen. Und, auf keinem Fall an Haustiere verfüttern, denen drohen dieselben Schäden wie uns. Keine Experimente mit Verdorbenem, denn das ist nicht Abfallvermeidung, sondern ein ernstes Risiko. Nur sorgfältiger Einkauf und achtsame Lagerung sind der richtige Weg.


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Bild: Anita Jankovic on Unsplash