Ein neues Projekt unter der Leitung des Austrian Institute for Technology soll untersuchen ob ein Solardach für Autobahnen mehrfachen Nutzen bringen würde.
Dieser Artikel wurde am 14. September 2020 veröffentlicht
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Erst vor kurzem haben wir darüber berichtet, dass integrierte Photovoltaik großes Potential hat. Großes Potential gäbe es in Österreich und Deutschland zum Beispiel, wenn man Autobahnen mit Solarmodulen überdachen würde. Dadurch würde nicht weitere wertvolle Freifläche versiegelt werden, denn durch die Straßen ist diese Fläche sowieso schon versiegelt. Das Solardach könnte außerdem mehrfachen Nutzen mit sich bringen. Zusätzlich zur Produktion von erneuerbarer Energie würde nämlich auch die Straßenoberfläche vor Überhitzung und Niederschlag geschützt, was die Lebensdauer des Belages verlängert. Des Weiteren könnte eine solche Überbauung, je nach Konstruktion, auch zum Lärmschutz beitragen.

In einem internationalen Kooperationsprojekt werden das Austrian Institute for Technology und das Fraunhofer ISE einen Prototyp einer solchen PV-Überdachung für Straßen entwickeln. Dieser soll dann mit Messtechnik ausgerüstet ein Jahr lang betreiben und wissenschaftlich begleitet werden. So möchte man herausfinden, welchen Anforderungen eine solche Konstruktion in Bezug auf Entwässerung, Wind- und Schneelasten, Standsicherheit und Anprallsicherheit sowie Wartungsmöglichkeiten und Verkehrssicherheit genügen muss. Finanziert wird das Forschungsprojekt vom Österreichischen Klimaschutzministerium (BMK), dem deutschen Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur und dem Eidgenössischen Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) und dem Bundesamt für Straßen der Schweiz.

Um die Straße nicht komplett zu verdunkeln, müssen die Module semitransparent sein, dies wirkt sich zwar auf die Effizienz aus, aber nur in äußerst geringem Maße. Laut einem Bericht im Spiegel könnten in Deutschland rund 337 Quadratkilometer Autobahn überdacht werden. Auf dieser Fläche ließen sich pro Jahr bis zu 41,5 Terrawattstunden Solarenergie generieren. Das ist rund ein Drittel der Energiemenge, die alle deutschen Privathaushalte zusammen im Jahr 2018 verbraucht haben, das waren nämlich 129 Terrawattstunden.


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