Hopfen und Malz, Gott erhalt’s! Jahrhundertelang musste man sich keine Sorgen um das beliebte Getränk machen. Doch nun sinken in Europa der Ertrag an Hopfen und zugleich der Anteil an Alphasäure in ihm. Der Schuldige scheint bereits identifiziert zu sein, der Klimawandel und es steht zu befürchten, dass ohne Gegenmaßnahmen die Bierproduktion nachhaltig gefährdet ist. Gleiches gilt laut Woods Hole Oceanographic Institution (WHOI) auch für die Olivenernte in Spanien und Portugal, ja sogar generell für den landwirtschaftlichen Anbau in ganz Europa.
Neuer Hopfen ist besser angepasst
Einer Publikation des Fachmagazins Nature Communications zufolge, haben Wissenschaftler am Beispiel von zwei Regionen in Tschechien und Slowenien, Hallertau und Spalt in Bayern sowie das baden-württembergische Tettnang untersucht, wie sich höhere Temperaturen und geringere Niederschläge in den kommenden Jahren auf den Hopfenanbau auswirken werden. Das ernüchternde Ergebnis von Modellrechnungen ist, der Hopfenanbau leidet unter dem Klimawandel, die Erträge werden drastisch, bis 2050 um zumindest ein Drittel, zurückgehen. Erschwerend kommt hinzu, dass der Anteil der Alphasäure, die für den bitteren Geschmack wichtig ist, im Hopfen sinkt. Doch es gibt Hoffnung: durch züchterische Fortschritte sind neu geschaffene Hopfensorten besser an klimatische Veränderungen angepasst und somit klimaresistenter. Allein, der Einsatz optimierter Bewässerungssysteme ist unerlässlich. Es braucht also innovative Sorten und gesteigerte Pflege und die Investition beträchtlicher Summen, damit beispielsweise die süddeutsche Produktion wettbewerbsfähig bleibt.
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