Stundenlang kann man auf der Webseite Ikeahackers verbringen und sich die Modifikationen von Möbel und Einrichtungsgegenständen anschauen. Vor rund acht Jahren begann ein IKEA-Fan aus Kuala Lumpur unter dem Pseudonym Jules Yap Fotos von IKEA-Kunden zu posten, die ihre Möbel anders zusammengebaut haben als es in der Anleitung steht.
Das Hacken bestehender Produkte lässt neue innovative Stücke entstehen. So wird zum Beispiel aus Vasen eine lichtdurchlässige Badezimmerwand.
Oder aus der klassischen blauen Einkaufstasche könnte eine Regenjacke geschneidert werden.
Mit den Faktum-Küchenschränken und einer Matratze lässt sich ein Bett mit viel Stauraum basteln.
Die Fangemeinschaft wuchs so stark an, dass Yap kleine Anzeigen verkaufte, um mit dem Erlös die Kosten für die Wartung der Webseite zu decken. Damit begann der Rechtsstreit: Der Möbelkonzern verlangte von Yap, den Markennamen IKEA nicht mehr zu benutzen. In einer Stellungnahme erklärte das schwedische Unternehmen, dass der Markenname nicht für Erzeugnisse benutzt werden dürfe, die nicht nach dem Bauplan zusammengebaut würden. Die Webseite könne zwar weiter bestehen, aber nur – so wie noch vor wenigen Jahren – ohne die Benutzung des Markennamens IKEA.
Im Juni kündigte Yap an, ihre Webseite aufzugeben. Angesichts der eindeutigen Rechtslage, blieb ihr auch nicht viel anderes übrig. Mittlerweile ist die Seite aber immer noch online und die Situation zwischen den Streitparteien scheint sich zu entspannen. Im August berichtete Yap, dass IKEA sie in die Konzernzentrale nach Schweden und das Entwicklungscenter in den Niederlanden eingeladen habe. Kurz danach konnte Yap berichten, dass die Seite unter dem Namen Ikeahackers bestehen bleibt. Es wäre auch ganz schön blöd von IKEA gewesen, so schöne Möbeldesigns nicht mit ihrem Namen verbunden zu wissen.