Die Energie, die in einem Blitz steckt, kontrolliert nutzbar zu machen und drahtlos zu übertragen? Das könnte Teil der Lösung des Versorgungsproblems mit Strom in manchen Gegenden der Erde sein. Foto: © Pixabay
Die Energie, die in einem Blitz steckt, kontrolliert nutzbar zu machen und drahtlos zu übertragen? Das könnte Teil der Lösung des Versorgungsproblems mit Strom in manchen Gegenden der Erde sein. Foto: © Pixabay
Nikola Tesla wollte schon vor 120 Jahren einen Weg finden, um elektrische Energie drahtlos zu übertragen. Schwerpunkte seiner Forschung dazu wurden mit dem Wardenclyffe Tower gelegt. Spezielle Türme sind es auch heute, die genutzt werden, um die kabellose Stromübertragung im großen Stil zu verwirklichen.

57 Meter hoch war der sogenannte „Wardenclyffe Tower“, den der Erfinder, Physiker und Pionier der Elektrotechnik Nikola Tesla rund um 1900 auf Long Island bauen lies. Mit dem Experiment-Funkturm wollte er eine seiner größten Visionen realisieren: Die ganze Welt mit kabellosem Strom zu versorgen. Der Turm blieb genauso unvollendet wie die Realisierung der gewünschten Technik. Auch heute sind noch rund 17 Prozent der Weltbevölkerung vom Zugang zu elektrischer Energie abgeschnitten. Gut also, dass Teslas Idee nicht im Jahre 1943 mit ihm gestorben ist. Denn noch heute wird eifrig an einer Technik geforscht, die es ermöglicht, Strom quasi durch die Luft zu schicken.  

Im Jahr 1917 wurde der nie ganz fertig gestellte „Wardenclyffe Tower“ (hier im Jahre 1904) mit seiner 20 Meter Durchmesser großen Kuppel abgerissen – Tesla musste aufgrund von finanziellen Problemen das Gelände verkaufen. Foto: Gemeinfrei
Im Jahr 1917 wurde der nie ganz fertig gestellte „Wardenclyffe Tower“ (hier im Jahre 1904) mit seiner 20 Meter Durchmesser großen Kuppel abgerissen – Tesla musste aufgrund von finanziellen Problemen das Gelände verkaufen. Foto: Gemeinfrei

Kabellose Stromübertragung für einen Bruchteil der Sekunde

Unter anderem passiert das auf einem etwa 9000 Quadratmeter großen Areal, das bei Istra in der Nähe von Moskau an einem nicht näher bekannt gegebenem Ort liegt. Seit etwa 50 Jahren befinden sich hier die sogenannten „Tesla Türme“, die bereits viel Anlass für Verschwörungen und Mythen geboten haben. Geheime Aktionen im kalten Krieg sollen hier genauso stattgefunden haben, wie Aliens hier angeblich gelandet seien. Gesichert ist nur, dass hier an Teslas Vision weiter gearbeitet wird. Die Wissenssendung Galileo auf ProSieben durfte das Areal besuchen. Durch die Erzeugung eines starken Magnetfeldes – so der Beitrag – würde hier Energie von einer sogenannten Spule auf die andere übertragen werden. Ist die zweite Spule vollständig geladen, könne sie im Bruchteil einer Sekunde die Energie wieder abgeben. Ein Blitz entsteht.

15.000 Euro für 15 Mikrosekunden Leistung

Das Problem bei der aktuellen Technik ist: Dieser Blitz würde nur 15 Mikrosekunden dauern und koste dabei 15.000 Euro. Kein Wunder, dass auf dem Areal diese „Blitzmaschine“ nur selten angeworfen wird. Dann hat sie es aber in sich. Ein Gigawatt erreicht die Leistung, wenn sich ein solcher Blitz auf der isolierten Platte entlädt. Laut Galileo entspricht das etwa so viel Energie, wie man benötigt, um mit einem Elektroauto die Strecke von etwa 250.000 Kilometern zurück zu legen. Das zeigt, wie viel Potenzial in der Idee liegt. Derzeit kann Strom in relevanter Menge damit aber noch nicht sicher ohne Kabel übertragen werden. 

Neue Technologien in Texas 

Damit sich das in Zukunft ändert und der Traum von Städten, die zur Gänze kabellos mit Strom versorgten werden, irgendwann Realität werden kann, hat auch das US-Technologie-Unternehmen Viziv Technologies vor knapp zwei Jahren einen Turm in Texas errichtet, der dem Ursprungsturm Teslas gar nicht unähnlich sieht. Und Viziv will nun die Lösung für die bereits seit über hundert Jahren andauernde Suche nach drahtloser Energieübertagung gefunden haben. Laut Lead Innovation wird hierfür eine elektromagnetische Welle verwendet, die die Erdoberfläche als Leiter für die Übertragung elektrischer Energie – auch über weite Strecken – nützt. Sofern die Technik tatsächlich den Testbereich verlassen und in die tatsächliche Stromversorgung integriert werden könnte, wäre dies eine mögliche Antwort auf das Energie-Versorgungsproblem mancher Teile der Erde. 

Quellen: HIDDEN PLACES: TESLA-TÜRME MOSKAU (28.09.2016) © ProSieben, lead-innovation.com / Fotos: © Pixabay und Gemeinfrei


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