Spitzbergens einzigartige Rentierart passt sich dem Klimawandel an und stellt seine Ernährungsgewohnheiten um.
Dieser Artikel wurde am 2. Juli 2019 veröffentlicht
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Die Inselgruppe, die im deutschen Sprachgebiet hauptsächlich als Spitzbergen bekannt ist, im Norwegischen aber Svalbard heißt, ist von kühlem Klima und karger Vegetation geprägt. In Spitzbergen ist es das ganze Jahr kalt und Niederschläge sind zwar gering, aber regelmäßig. In den Sommermonaten liegen die Durchschnittstemperaturen um die 4 Grad Celsius, im Winter eher bei -15 Grad Celsius. Im Sommer sind die Küstenregionen etwa sechs Wochen lang schneefrei, während im Winter die Fjorde zeitweise zufrieren.

Diese Art des Klimas bringt natürlich auch eine besondere Fauna und Flora mit sich. So gibt es auf Spitzbergen Eisbären, Polarfüchse, verschiedene Robbenarten, Papageientaucher, Eissturmvögel, Eismöwen und auch eine ganz eigene Art Rentiere. Svalbard-Rentiere oder auch Spitzbergen-Rentiere sind kleiner als ihre Verwandten in anderen Gebieten und kommen, wie der Name schon anklingen lässt, nur auf Spitzbergen vor.

Auch wenn die Tundravegetation, die für Spitzbergen typische ist, eher karg ist, so sind Moose und Gräser genau das wovon sich diese Rentiere typischerweise ernähren. Mit ihren kräftigen Vorderhufen scharren sie auch im Winter ihr bevorzugtes Futter unter dem Schnee frei. Doch da auch Spitzbergen nicht vom Klimawandel verschont bleibt, werden die Winter immer wärmer. Man könnte nun denken, dass das Vorteile für die Rentiere bringt, da sie mehr Nahrung finden müssten, doch so ist das leider nicht. Aufgrund der gestiegenen Temperaturen regnet es nun öfter und dieser Regen gefriert dann am Boden. So entsteht teilweise eine dicke Eisdecke, die auch die Svalbard-Rentiere nicht mit ihren Hufen durchbrechen können. Die Tiere kommen also nicht an ihr übliches Futter heran. Doch die robusten Arktisbewohner haben sich in den letzten Jahren an diese Situation angepasst und eine neue Nahrungsquelle gefunden. Forscher der Technisch-Naturwissenschaftlichen Universität Norwegens (NTNU) in Trondheim beschreiben in einer im April veröffentlichten Studie wie die Spitzbergenrentiere ihre Ernährungsgewohnheiten umgestellt haben, um sich an die veränderte Klimasituation anzupassen und begonnen haben vermehrt Algen statt Moosen zu fressen.


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