Die im Jahr 2011 vom Tsunami in Mitleidenschaft gezogenen Städte in Japan erholen sich langsam wieder. Häuser stehen wieder dort, wo nur mehr Trümmer übrig waren. Neue Dämme werden gebaut, um die nächste Wasserwelle aufzuhalten. Nur in der Präfektur Fukushima, wo der Tsunami zu mehreren Unfällen im Atomkraftwerk geführt hat, verhindert die hohe radioaktive Belastung vieler Gebiete einen zügigen Wiederaufbau. Der Versuch der Betreibergesellschaft Tepco, das Austreten von radioaktiv belastetem Wasser unter Kontrolle zu bekommen, ist weiterhin erfolglos.
Grundwasser fließt zu den beschädigten Atomreaktoren und mischt sich dort mit dem kontaminierten Kühlwasser. Um den Zufluss zu stoppen, plante Tepco den Bau von mehreren Eiswällen. Mit dieser Methode konnte aber schon der Abfluss des belasteten Wassers nicht gestoppt werden. Aus den havarierten Reaktoren wird das Wasser nun in den Pazifischen Ozean geleitet. Die Regierung versucht zwar zu beruhigen, doch nun hat auch die Atombehörde NRA Zweifel am Projekt Eiswall bekundet. Zudem klagt der Ex-Bürgermeister Fukushimas die Regierung an, die unangenehme Wahrheit zu verschweigen.
Auch die USA zeigen sich besorgt über den Mangel an Informationen, die Japans Regierung zur Verfügung stellt. Ein Scheitern des Eiswalls um die Reaktorgebäude würde die Zweifel noch weiter vergrößern. Rund 700 Tonnen an radioaktiv belastetem Wasser fallen offiziell jeden Tag an, rund 100 davon werden seit März in das Meer abgeleitet. Ein UN-Bericht kommt trotzdem zu einem erstaunlichen Ergebnis: Die in Fukushima freigewordene Strahlung hat keine nachweisbaren Gesundheitsfolgen.