Durch die Solarpanele am Dach soll man mit dem Lightyear täglich rund 70 Kilometer an zusätzlicher Reichweite nachhaltig generieren können. Fotocredit: © Lightyear
Durch die Solarpanele am Dach soll man mit dem Lightyear täglich rund 70 Kilometer an zusätzlicher Reichweite nachhaltig generieren können. Fotocredit: © Lightyear
Das niederländische Start-up Lightyear hat zwei Elektroauto-Varianten vorgestellt, die zusätzlich durch Solarstrom betrieben werden. Unabhängige, saubere Mobilität soll damit in wenigen Jahren massentauglich marktreif werden.
Dieser Artikel wurde am 22. Februar 2022 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Wer nicht gerade in Wien wohnt und sich daher über ein flächendeckendes Netz öffentlicher Ladepunkte für E-Autos freuen kann, der hat bei der Überlegung zur Anschaffung eines elektrisch betriebenen Kraftfahrzeugs häufig eine wesentliche Unsicherheit im Kopf: Was ist, wenn mir der Strom ausgeht und keine Ladesäulen in der Nähe sind? Manch einer löst diese Unsicherheit vielleicht durch den Kompromiss einer Hybrid-Variante, andere gehen einfach einen Schritt weiter und überlegen, wie man mit einer sauberen Antriebsvariante die Welt entdecken und dabei dennoch unabhängig sein kann. Kürzlich haben wir euch dazu bereits den Prototyp eines solarbetriebenen Campers vorgestellt. Doch geht es nach dem niederländischen Start-up Lightyear soll diese Technik künftig auch für klassische Autos Marktreife erlangen. 

Der Lightyear One kommt über 700 Kilometer weit

Schon im Jahr 2019 hat das Unternehmen seinen „Lightyear One“ vorgestellt. Sowohl sein robustes Dach als auch die Motorhaube des E-Autos bestehen aus insgesamt rund fünf Quadratmetern Solarzellen. Diese sind von Sicherheitsglas umgeben und sollen ermöglichen, mit dem Lightyear One monatelang durch die Gegend zu cruisen, ohne je an einer Ladestation Halt machen zu müssen. Die Vision des Unternehmens ist es, damit künftig Menschen zu ermöglichen, völlig unabhängig mobil zu sein. An sonnigen Tagen soll der durch die Solarzellen erzeugte Strom für eine Reichweite von knapp 70 Kilometern zusätzlich sorgen. Insgesamt geben die Hersteller an, dass man bei einer voll aufgeladenen Batterie mit dem „Lightyear One“ über 725 Kilometer weit kommt. Knapp 150.000 Euro kostet das solarbetriebene Elektroauto – auf dem Markt ist es allerdings noch nicht. Seine Produktion soll noch in diesem Frühjahr starten. Damit sollen auch Daten gesammelt werden, die wiederum in die finale Entwicklung des kürzlich vorgestellten „Lightyear Two“ fließen werden.

Lightyear Two günstiger und schneller zu laden

Die neu vorgestellte Version soll dann bereits um rund 30.000 Euro erhältlich und damit auch im Bereich der Normalverdienenden markttauglich werden. Möglich machen soll das eine etwas kleinere Batterie, die zwar eine geringere Reichweite, aber dafür auch schnelleres Aufladen bedeuten soll. Die aktuelle „One“-Version ist mit einem Akku mit der Kapazität von 60 Kilowattstunden ausgestattet. Angetrieben wird das Solar-E-Auto von vier Radnabenmotoren mit einer gesamt gerechneten 100 Kilowatt-Leistung. Schon mit der ersten Version des Lightyear soll man durch das Tanken von Sonnenenergie während einer Stunde Parken rund 12 Kilometer Zusatzreichweite generieren. Die Hersteller geben an, dass durch die Solarpanele am Auto im Vergleich zu anderen E-Autos rund fünf Mal weniger Ladevorgänge benötigt werden. Die zweite Version des Lightyear soll ab 2024 bis 2025 sowohl bei uns in der Europa als auch in den USA verkauft werden. 

Quellen: energyload.eu, golem.de, lightyear.com / Fotocredit: © Lightyear


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