Grundsätzlich gelingt es Vögeln und anderen Kleintieren ganz gut, den Winter zu überstehen. Schließlich gab es den Winter schon lange vor Vogelhäuschen und Meisenringen. Hilfe durch den Menschen ist nur dann nötig, wenn in einer Gegend auch Probleme durch den Menschen geschaffen wurden.
Dieser Artikel wurde am 1. Oktober 2012 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Das heißt: In einer Gartenlandschaft und am Stadtrand, wo Hecken, Wäldchen oder Brachland nicht weit sind, kommen die “Standvögel” – jene Vögel, die den Winter über hierbleiben, statt sich in wärmere Gefilde abzusetzen – sehr gut allein zurecht. Die Hilfe des Menschen ist an solchen futter- und deckungsreichen Orten unnötig für die Amsel, die Beutelmeise, den Buchfink, die Blaumeise, die Dohle, die Drossel, die Elster, den Eichelhäher, den Fichtenkreuzschnabel, die Haubenmeise, den Gartenbaumläufer, den Gimpel, den Kolkraben, die Kohlmeise, den Kernbeißer, den Kleiber, die Lerche, die Nebelkrähe, das Rohkehlchen, die Saatkrähe, den Zaunkönig oder den gemeinen Spatz. Mancher Kritiker befürchtet sogar, dass Fütterung unter solchen Umständen zu einer Abhängigkeit vom Menschen führen könnte.

Warum zufüttern?

Mit Augenmaß ein klein wenig zufüttern ist natürlich trotzdem erlaubt – allein schon, um etwas Leben in den winterlichen Garten zu bringen und Kindern die Möglichkeit zu bieten, die Tiere beim Essen zu beobachten, die Natur zu erleben und eine Beziehung zum Leben der Wildtiere herzustellen.

In der so genannten “Betonwüste” ist die Sache anders gelagert. Wo kaum Grün zu finden ist und nur wenige Tiere ihr Auskommen durch Müll finden, geht es den meisten Vögeln schlecht. Sie sind dann dankbar für einen Zufluchtsort, an dem sie ohne Gefahr Energie und Nahrung tanken können.

Auch wenn es anhaltend friert und der Boden hart ist, oder wenn starke Schneefälle die Vegetation vollständig zudecken, freuen sich die Vögel über bereitgestelltes Futter. In Wien dürfte dieser Fall allerdings eher nicht eintreten.

Selbst gemachtes Fettfutter

Vogefutter für den Winter gibt es fertig zu kaufen. Noch besser ist es selbstgemacht, wenn sich die Chance dazu ergibt. Selbst Futter für die gefiederten Freunde herzustellen ist übrigens gar nicht so schwer, und sogar ein lohnendes und spannendes Erlebnis.
Erste Regel dabei: Niemals salzige Speisen.
Zweite Regel: Niemals verdorbenes Essen.
Darum ist auch Brot kein artgerechtes Essen für Wildvögel.

Mischen Sie stattdessen lieber Getreideflocken und eventuell Weizenkleie mit Sonnenblumenöl und Kokosfett. Achten Sie aber darauf, dass sich die Getreideflocken mit dem Fett vollsaugen und nicht nur oberflächlich damit beschmiert sind – andernfalls besteht für die Vögel die Gefahr, sich das Gefieder zu verschmutzen.

Die aufwändigere Variante ist die sicherere: Öl oder Pflanzenfett in der Pfanne leicht zu erhitzen und dann gemeinsam mit Getreideflocken und Weizenkleie leicht anzubraten. Aber wirklich nur leicht – das Getreide soll dabei nicht braun werden.
Neben dem Vorteil, dass die Körner dann nicht verschmutzt sind, gewinnt das ganze Futter durch diese Herstellung in der Pfanne eine besser Konsistenz und ist nicht so klebrig.

Freude für Vögel

Dieses selbst hergestellte Futter, gemeinsam mit Körnern, Saaten und ungesalzenen Nüssen wird von Vögeln normalerweise begeistert angenommen. Streuen Sie es aber nicht einfach auf den Boden, sondern stellen Sie es in einer Schüssel in einen überdachten Unterstand – ein Vogelhäuschen. Dadurch wird es nicht so schnell feucht und bleibt sauber. Die Schüssel reinigen Sie täglich mit warmem Wasser, ehe Sie sie frisch auffüllen.

Das selbst gemachte Vogelfutter hält sich in einem luftdichten Gefäß im Kühlschrank etwa eine Woche lang. Fertige Nahrung sollte durch Aufdruck über seine Haltbarkeit Auskunft geben. Reines Körnerfutter hält sich meist sehr lange. Riechen Sie probeweise daran; wenn es einen ranzigen Geruch verströmt, muss es weggeworfen werden.