Das San Francisco Estuary Institute und das 5 Gyres Institute haben in der San Francisco Bay eine dreijährige Studie durchgeführt, bei der untersucht wurde wieviel Mikroplastik sich in diesem Gewässer sammelt. Das Ergebnis, das Anfang Oktober präsentiert wurde ist wenig erbaulich, geschätzte 7 Billionen Mikroplastikpartikel gelangen jährlich über Regenwasser in die Bucht. Ein Großteil dieser Partikel stammt offensichtlich von Autoreifen. Außerdem gelangen über Abwasser weitere 17 Milliarden Mikropartikel in die San Francisco Bay und somit in Oberflächenwasser, Sediment und auch Wasserlebewesen wie Fische.
Als Mikroplastik werden solche Partikel bezeichnet, die eindeutig als Plastik identifizierbar sind. Mikropartikel sehen auf den ersten Blick aus wie Plastik, sind aber nicht eindeutig als solches identifizierbar. Das ist zum Beispiel bei Textilfasern oft der Fall, auf den ersten Blick sehen eine Bauwollfaser und eine Polyesterfaser gleich aus, für eine eindeutige Zuordnung wären Labortests nötig. Bei 17 Milliarden Partikeln kann man natürlich nicht jeden einzelnen testen, aber man schätzt, dass es sich bei etwa der Hälfte um Plastikpartikel handelt.
Durch genau Analyse der gefunden Partikel können die Forscher auch Rückschlüsse ziehen woher die Verschmutzung kommt. Dies wiederum hilft dabei, geeignete Maßnahmen zu setzen, um Verschmutzung zu verhindern. So kommt ein Großteil der Textilfasern wohl aus Abwasseranlagen, was bedeutet, dass hier die Filtersysteme verbessert gehören. Die vielen Partikel, die auf Grund ihrer Größe und Farbe eindeutig Autoreifen zuzuordnen waren, werden von Wind und Regenwasser in die Bucht getrieben. Die Anzahl solcher Partikel im Ozean lässt sich zum Beispiel verringern, in dem man neben Straßen Regenwasserversickerungsmulden mit entsprechendem Filter- oder Sedimentschicht neben starkbefahrenen Straßen baut.
Das Problem bei der Wurzel zu packen, erachtet man in San Francisco als äußerst wichtig. Es bringt nämlich viele offensichtliche Vorteile mit sich, wenn man Maßnahmen ergreift, die verhindern, dass Plastik überhaupt in den Ozean gelangt. Ist es einmal dort, ist es schwer herauszufiltern und stellt eine Gefahr für das gesamte Ökosystem dar.
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