Im Sommer hat Michael Kotschan, Abteilungsleiter der Müllverbrennungsanlagen Spittelau und Flötzersteig, in einem Interview mit Energieleben einiges darüber erzählt, wie die Müllverbrennung in Wien funktioniert. Die Umweltbelastung so gering wie möglich zu halten, ist einer der wichtigsten Punkte in Wiens Abfallmanagement und dem trägt man auf unterschiedliche Weise Rechnung. Die vor kurzem generalsanierte Anlage in der Spittelau ist eine der modernsten Anlagen weltweit, was die Rauchgasreinigung betrifft. Dies macht die Anlage, die von Touristen gerne wegen ihrer besonderen Architektur besucht wird, auch für Delegationen aus anderen Ländern interessant. Regelmäßig empfängt man in der Spittelau internationale Besucher, die Wiens Müllentsorgungssystem als Vorbildmodell sehen.
Zu den Vorteilen von Müllverbrennung gehört, dass dabei kein Deponiegas entsteht. Außerdem wird die Abwärme der Wiener Müllverbrennungsanlagen für Fernwärme genutzt. Die Nutzung bereits vorhandener Abwärme als Fernwärme schont Ressourcen und vermindert den CO2- und Feinstaubausstoß. Wie wir vor kurzem berichtet haben, sieht auch Rom, das seit Jahren eine richtige Müllkrise hat, Wien als Vorbildstadt. Die Bürgermeisterin der italienischen Hauptstadt sagte, man wolle sich von den Besten in Europa inspirieren lassen und Wien sei ein Modell für das man sich interessiere.
Doch Wien ist nicht die einzige Stadt in Europa, die ein vorbildliches Abfallmanagement hat, in dem umweltschonende Müllverbrennungsanalgen mit modernster Filtertechnik und die Nutzung der Abwärme eine Rolle spielen. Die von Friedensreich Hundertwasser entworfene Anlage in der Spittelau ist auch nicht die einzige, die Touristen anzieht. Vor etwas mehr als einem Jahr haben wir an dieser Stelle über die im Bau befindliche Anlage Amager Bakke in Kopenhagen berichtet. Diese Müllverbrennungsanlage wird nächstes Jahr fertiggestellt und in Betrieb genommen. Sie wird dann mit modernster Technik ausgestattet sein und einen großen Teil des Mists aus Dänemark verwerten können sowie Strom und Wärme für Kopenhagener Haushalte liefern. Doch das ist nicht alles, sie wird auch gleichzeitig Freizeitgebiet für die Bevölkerung sein, auf dem Dach wird man Skifahren können.
Skifahren kann man auf den Wiener Anlagen zwar nicht, aber am wichtigsten ist ja sowieso die technische Ausstattung und die möglichst umweltschonende Verwertung von Abfällen. In diesem Bereich sind wir in Wien auf dem neuesten Stand und Skifahren kann man bei uns dafür auf echten Bergen.
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Bild: Wien Energie/Christian Houdek