Zwetschken
Zwetschken
Obst einfach so vom Baum an der Straße oder im Park ernten. Ist das möglich?
Dieser Artikel wurde am 14. September 2018 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Gerade jetzt im Spätsommer werden sehr viele Obstsorten bei uns reif. Äpfel, Birnen und Zwetschgen sind einige der Bekanntesten. Aber wie oft geht man heutzutage in den Supermarkt, und findet selbst in genau der idealen Erntezeit unserer regionalen Obstsorten großteils die Früchte aus anderen Ländern. Die nächstbeste Lösung, die einem dann einfällt ist, sich einen Bauernmarkt in der Nähe zu suchen, wo man meist etwas mehr Glück hat, regional gewachsenes Obst zu bekommen. Es gibt aber auch noch andere Möglichkeiten. Und eine davon möchte ich heute vorstellen.

Ist dir schon einmal aufgefallen, dass die Bäume, die du an einer Straße, im Park nebenan oder auch auf der Wiese neben dem Feldweg siehst, nicht nur Schattenspender sind, sondern teilweise Früchte tragen, die dir entweder bekannt sind, oder die du zumindest schon öfter gesehen hast?

Apfelbaum
Apfelbaum || danutasroka @pixabay.com

Aber wenn du daran vorbeigehst, und sie vielleicht sogar gerade reif sind, weißt du meist trotzdem nicht, ob du die Früchte einfach so mitnehmen darfst. Oder auch ob sie überhaupt essbar bzw. genießbar sind.

Datensammlungen wie mundraub.org oder frucht-fliege.blogspot.com helfen dabei, Klarheit für diese Fragen zu schaffen. Und sie liefern noch viel mehr. Man kann sogar gezielt nachschauen, welche (Obst-)bäume sich in einer bestimmten Gegend befinden, und dann gezielt die Früchte ernten, die man möchte. Man muss nur noch wissen, wann sie reif sind.

Walnussbaum
Walnussbaum || BlancaElenda @pixabay.com

Die Plattformen

Die Seite mundraub.org repräsentiert eine seit der Grüundung 2009 stark gewachsene Gemeinschaft an Menschen, die im gesamten deutschsprachigen Raum und teilweise sogar darüber hinaus inzwischen fast 50.000 Bäume, Sträucher und auch Kräuter auf einer gemeinsamen Karte erfasst haben.

frucht-fliege.blogspot.com hingegen ist rein auf Wien beschränkt, und bedient sich neben den von Nutzern eingetragenen Informationen auch der offenen Verwaltungsdaten des Wiener Stadtgartenamtes.

Mirabellen
Mirabellen || hansbenn @pixabay.com

Was ist zu beachten?

Möchte man Obst, das im öffentlichen Raum wächst ernten, gibt es jedoch auch ein paar Verhaltensregeln, die beachtet werden sollten. Um auch noch anderen Menschen oder Tieren zu ermöglichen, dieses Geschenk zu nutzen, sollte man darauf achten, keine Äste abzubrechen oder den Baum/Strauch auf eine andere Art verletzen.

Sind die Früchte noch nicht reif, lasse sie hängen und komm später wieder. Du hast mehr davon, und selbst wenn dazwischen jemand anderes zum ernten kommt, ist meist auch danach noch genug übrig.

Hat man mal damit begonnen, Obst im öffentlichen Raum zu nutzen, ist man leichter verleitet, diese Handlungen auch auf private Grundstücke zu erweitern. Hier gilt: Respektiere das Eigentum anderer. Wenn du nicht explizit weißt, dass du die Früchte nutzen darfst, lass es lieber.

Im Grunde gilt wie überall im Leben, den gesunden Hausverstand einzusetzen.

Maulbeere
Maulbeere || valenciamarkyv69 @pixabay.com

Wie kann man beitragen?

Diese Plattformen (speziell mundraub.org) sind auf die Beiträge vieler Menschen angewiesen, die Informationen zu diversen Bäumen, Sträuchern und Kräutern beisteuern. Wenn du also von einer solchen Pflanze weißt, die sich im öffentlichen Raum befindet, trage sie ein. Auch Aktualisierungen über verstorbene oder umgeschnittene Bäume sind hilfreich.

Aber auch Geld hilft den Projekten natürlich, da auch Erhaltungskosten für die Plattform anfallen. Oder du beteiligst dich bei der Baumpflege eines Gartens, organisierst das bepflanzen ungenützter Flächen (nach Abstimmung mit dem Besitzer), oder öffnest deinen eigenen Garten für die Öffentlichkeit (falls du ihn selbst nicht nutzen kannst oder willst).

Weißdorn
Weißdorn || Hans @pixabay.com

Fazit

Seit Jahren bin ich von der Seite mundraub.org begeistert, und habe auch schon einige Male gestöbert, wo was zu finden ist. Dennoch ist es im Vergleich zum Markt ein Mehraufwand, da man im Kopf haben muss, wann welche Früchte reif werden und geerntet werden können. Und dann gibt es natürlich auch noch je nach Lage und Klimaverhältnissen in einem speziellen Jahr teilweise gravierende Unterschiede.

Ein speziell spannender Aspekt ist jedoch, dass auch spezielle Sorten wie Maulbeeren, Mirabellen und Quitten auf den Karten zu finden sind, die man sogar am Markt meist vergeblich sucht. Außerdem ist es faszinierend, wie viele Obstbäume und -sträucher, Nussbäume und auch Kräuter man auch im urbanen Gebiet ohne weiteres findet.

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Bildquellen

Beitragsbild: pixabay.com // Couleur
Apfelbaum: pixabay.com // danutasroka
Walnussbaum: pixabay.com // BlancaElenda
Mirabellen: pixabay.com // hansbenn
Maulbeere: pixabay.com // valenciamarkyv69
Weißdorn: pixabay.com // Hans

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