Nur 4 der 60 nachgewiesenen Pestizide sind durch Richtlinien geregelt. Trotzdem tummeln sie sich zuhauf in Österreichischen Flüssen. Die toxikologische Bedeutung, vor allem die Wirkung in Kombination untereinander ist noch ungeklärt.
Dieser Artikel wurde am 12. Juni 2014 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Das ist das erschreckende Ergebnis einer Untersuchung österreichischer Flüsse durch Global 2000.

Belastung durch Landwirtschaft hoch

Die höchsten Belastungen fand man im Osten Österreichs, wo Intensivlandwirtschaft betrieben wird. Als Beispiele kann man hier den Rußbach und den Mühlbach im Marchfeld (Niederösterreich) nennen oder auch die Wulka (Burgenland), welche einen beängstigenden Chemiecocktail führen.

Von den insgesamt 60 nachgewiesenen Pestiziden müssen 56 gesetzlich gar nicht untersucht werden, da es keine vorgeschriebenen Grenzwerte gibt. Neben den Insektiziden wurden auch verschiedene Phtalate (Weichmacher) sowie Rückstände diverser Medikamente oder Kosmetikprodukte nachgewiesen.

Meist liegt die Konzentration jedes einzelnen Stoffes unter dem erlaubten Höchstwert, das Problem ist jedoch, dass niemand weiß, wie die verschiedenen Stoffe in Kombination wirken. Ein Chemiecocktail dieser Art kann der Gesundheit des Menschen kaum zuträglich sein.

Die Macht des Konsumenten

Wieder einmal ist das Engagement des Konsumenten gefragt. Auf Regelung durch die Politik werden wir lange warten, denn die wird großteils von der Agrarindustrie kontrolliert.

Was wir jedoch tun können, ist unser eigenes Kaufverhalten zu überdenken. Wenn wir kein konventionell angebautes Obst oder Gemüse mehr kaufen, dann wird es sehr bald aus den Regalen verschwinden. Die Nachfrage bestimmt immer noch das Angebot. Niemand produziert Waren, die keiner kauft. Und nachdem es immer nur um den Profit geht, ist die “einfach nicht kaufen” Strategie die einzig wirksame.

Obst und Gemüse muss ja schließlich auch keinen Schönheitswettbewerb gewinnen. Hauptsache es ist lecker und vor allem giftfrei!

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