Die Kombination könnte schlechter nicht sein: Österreich liegt beim Pro-Kopf-Plastikverbrauch im Spitzenfeld der EU. Höher war der Verbrauch nur in Luxemburg, Belgien und Italien, wie aus Eurostat-Statistik aus dem Jahr 2016 hervorgeht. Zugleich wird hierzulande so wenig Plastik recycelt wie kaum in einem anderen Land. Das bemängelt Greenpeace in einer Presseaussendung.
Entgegen den Behauptungen aus der Politik ist Österreich also beim Wiederverwerten von Plastikmüll ein absoluter Nachzügler. Positiv ist, dass der Plastikmüll einerseits quasi vollständig gesammelt wird. Andererseits, dass in Österreich im Vergleich zu anderen EU-Ländern kaum Plastikmüll auf Deponien landet. Zwei Drittel der Kunststoffverpackungen werden nämlich hierzulande energetisch verwertet, also in Müllverbrennungsanlagen verbrannt.
Recycelt wird das übrige Drittel – und diese Quote ist in den vergangenen 10 Jahren sogar leicht gesunken. Damit landet Österreich im EU-Vergleich auf Platz 22 von 28. In den vergangenen 10 Jahren hat sich Österreich in dieser Hinsicht um 13 Plätze verschlechtert. Auch ist das erklärte EU-Ziel, bis zum Jahr 2025 eine Recyclingquote von 50 Prozent zu erreichen, nicht realistisch, wenn sich nichts ändert. Plastikmüll verursacht in Österreich 1,5 mal so viele CO2-Emissionen wie der Flugverkehr.
Plastikverbrauch liegt bei 34 Kilo pro Jahr und Person
Pro Kopf fallen jährlich übrigens ganze 34 Kilo Plastikverpackungsmüll an. Insgesamt sind es hierzulande 300.000 Tonnen Plastikverpackungen. Allein dieser Vergleich stimmt nachdenklich: In Österreich werden um 50 Prozent mehr Plastikflaschen verbraucht als im EU-Durchschnitt. Dabei wurden noch in den 1990-er Jahren 80 Prozent der Getränke in wiederbefüllbaren Pfand-Mehrwegflaschen verkauft. Bei Pet-Flaschen ist das Recycling vergleichsweise ausgereift. Doch selbst 45 Prozent der Pet-Flaschen werden in Österreich verbrannt, 21 Prozent zu minderwertigem Plastik downgecycelt und nur 34 Prozenz werden wieder zu Lebensmittelverpackungen.
Das kannst du machen: Kaufe möglichst keine Getränke in Plastikflaschen. Trink stattdessen Wasser aus der Leitung – das ist zugleich viel gesünder. Verwende für unterwegs deine eigene, wiederbefüllbare Trinkflasche. Wenn dir Wasser zu langweilig schmeckt, verwende Sirup oder gib Kräuter und/oder Obst dazu. Wenn du nicht auf Kohlensäure verzichten möchtest, leg dir einen Wassersprudler zu. Vermeide außerdem, wo immer es möglich ist, Lebensmittel zu kaufen, die in Plastik verpackt sind. Fast immer gibt es Alternativen.
Quelle: „Eurostat: Waste generation and waste treatment (env_wasgt)“; „Plastikverbrauch in Österreich sorgt für mehr Emissionen als Flugverkehr“; „PLASTIKVERBRAUCH UNDRECYCLING IN ÖSTERREICH“
Foto: Pixabay/Hans
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