Marcus Rosenberger - Fotocredit: beeanco
Marcus Rosenberger - Fotocredit: beeanco
Auf der Wiener Online-Plattform „beeanco.com“ gibt es nur nachhaltige Produkte. Gründer Marcus Rosenberger spricht über die Idee hinter “beeanco”.
Dieser Artikel wurde am 17. Juli 2020 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Gemeinsam mit Michael Frey und Christoph Widl ist Marcus Rosenberger Gründungsmitglied der Online-Plattform „beeanco“, auf der ausschließlich nachhaltige Produkte angeboten werden und die ihren Firmensitz in Wien hat. Im Interview spricht er über die Idee hinter „beeanco“, über die Auswahlkriterien der Produkte und über Zukunftsvisionen.

Was bedeutet der Name „beeanco“?

Der Name setzt sich einerseits aus „Bee“, aus dem englischen Wort für „Biene“, andererseits aus dem italienischen „bianco“ (dt.: „weiß“) zusammen. Bienen sind für das Ökosystem enorm wichtig, das kann gar nicht oft genug betont werden, und die weiße Farbe assoziieren wir mit Unschuld, Reinheit und Nachhaltigkeit. Die beiden Begriffe stehen für die beiden essentiellen Ideen hinter unserer Plattform „beeanco“.

Wie entstand die Idee zu „beeanco“?

Die Idee liegt darin, dass das Gründerteam mitbekommen hat, dass wir alle nachhaltig leben müssen, um den Klimaschutz bewältigen zu können. Die Frage war aber, wie man das am besten machen kann. Denn es ist gar nicht so einfach, ohne großen Verzicht nachhaltiger und bewusster zu kaufen. Das ist mit viel Recherche zu den Produkten verbunden. Wenn das aber für uns schon so schwierig ist, die wir uns mit dem Thema befassen, wie schwer muss das dann erst für Kunden sein, denen Nachhaltigkeit nicht so vorrangig wichtig ist? Unser Ziel war also, eine Online-Plattform aufzubauen, die möglichst viele Produktbereiche abdeckt, und bei der die Kunden sich darauf verlassen können, dass sie ausschließlich nachhaltige Produkte erwerben, ohne dass sie stundenlang recherchieren müssen. Wichtig war uns, dass die Plattform genauso einfach zu bedienen ist wie namhafte herkömmliche Online-Marktplätze. Online gegangen sind wir im Mai 2019 – nach 1,5 Jahren Entwicklungszeit. Wir sind also noch recht jung.

Das beeanco-Team - Fotocredit: beeanco
Das beeanco-Team – Fotocredit: beeanco

Nach welchen Kriterien werden die Händler ausgesucht?

Wir haben – angelehnt an die UN-Sustainability Developement Goals – neun Nachhaltigkeits-Kriterien definiert. Bei den Kriterien werden wir von Know-how-Partnern wie der Universität und NGOs unterstützt. Nicht jedes Produkt kann allen neun Kriterien entsprechen. Die Gegebenheiten, was als nachhaltig gilt, können sich mit der Zeit ja schließlich auch ändern und zum Standard werden. Unser Ziel ist, dass immer mindestens zwei davon erfüllt werden, damit ein Produkt gelistet werden kann. Uns ist wichtig, dass die Produkte für unsere Kunden spannend sind.

Wie viele Produkte sind auf „beeanco“ bereits gelistet?

Derzeit sind es etwas mehr als 1000. Bis Ende des Jahres sollen es aber 5000 bis 7000 werden. Je mehr Produkte wir haben, desto einfacher wird es für unsere Kundinnen und Kunden. Mit der Entwicklung sind wir zufrieden. Durch die Corona-Krise ist die Nachfrage jedenfalls merklich gestiegen.

Woher kommen die Produkte, die auf der Plattform gelistet sind?

Nachhaltigkeit kennt per se keine Grenzen. Wichtig ist uns aber, der Konsumentin und dem Konsumenten transparent mitzugeben, woher das Produkt kommt. Regionalität ist uns wichtig, doch es ist nicht das einzige Kriterium, das zählt. Man kann schließlich nicht jedes Produkt in Österreich herstellen, auch wenn’s schön wäre. Es gibt natürlich auch Produkte, die es regional nicht gibt. Zum Beispiel, den „Rasenreich“-Fußball. Dieser wird – so wie übrigens 95 Prozent aller Fußbälle weltweit – in Pakistan produziert. Doch die Arbeits- und Produktionsbedingungen sind fair. Oder die EthCrafted Clutches, die unter sozial fairen Bedingungen in Äthiopien produziert werden. Die Rohstoffe werden alle regional bezogen und nicht tausende Kilometer hintransportiert. Wir achten auch darauf, dass der Versand und die Verpackung CO2-neutral sind.

In welche Richtung soll sich „beeanco“ weiterentwickeln?

Wir möchten unser Portfolio weiter ausbauen, vor allem in Bereichen, die bisher noch nicht vertreten sind. So möchten wir zum Beispiel zukünftig auch nachhaltige Elektrogeräte anbieten können. Es soll ja eine Plattform für möglichst alle Artikel werden, damit die Kunden am Ende nicht doch wieder auf etablierten nicht-nachhaltigen Online-Marktplätzen landen.

Quelle: Energieleben Redaktion

Foto: beeanco


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