Mit HerBios schuf der Biologe Jürgen Herler einen Vertikalen Garten, der Menschen auch auf kleinstem Raum Selbstversorgung mit ökologischen Lebensmitteln ermöglicht. So wird auch der Balkon zum ertragreichen Mini-Garten. Wie es zur Gründung des Unternehmens kam und welche Vorteile das System hat, darüber spricht Jürgen Herler im Interview.
Dieser Artikel wurde am 13. Juli 2018 veröffentlicht
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Mit HerBios schuf der Biologe Jürgen Herler einen Vertikalen Garten, der Menschen auch auf kleinstem Raum Selbstversorgung mit ökologischen Lebensmitteln ermöglicht. So wird auch der Balkon zum ertragreichen Mini-Garten. Wie es zur Gründung des Unternehmens kam und welche Vorteile das System hat, darüber spricht Jürgen Herler im Interview.

Wie kam es zur Idee von HerBios?

Die Idee entstand bereits 2011, als ich mit meiner Freundin in einem Reihenhaus im 14. Bezirk gewohnt habe, und wir in unserem Schlauchgarten – einem langgezogenen Gartenstück – Gemüse anbauen wollten. Weil der Garten eine Hanglage hatte, mussten wir die Hausnähe suchen. Mit dem Anbau in Töpfen war ich nie besonders zufrieden gewesen. Deshalb bin ich auf die Idee gekommen, ein ganz anderes Design zu entwickeln mit einer zentralen Wasserversorgung. Ich wollte etwas Biologisches schaffen, indem man einen fertigen Erdkörper mit Material umgibt. Unter diesen Voraussetzungen entstand der Prototyp des Standard 100, den ich aus Fichtenholz vom Baumarkt zusammengezimmert habe.

Für wen ist das HerBios-System geeignet?

Grundsätzlich für jeden, der auf wenig Platz viel anbauen möchte. Ich bekomme auch Anfragen von Gartengestaltern bis hin zur Begrünung von Gebäuden. Derzeit arbeite ich an einer Lösung für begrünte Balkone, bei denen das System das Balkongeländer ersetzt. Das ist mein Zugang: das Urban Gardening mit der Geländebegrünung zusammenzubringen. Auch als Trennwand zwischen Grundstücken ist das System geeignet. Das spart Platz, weil man die Grundstücke zum Beispiel nicht durch eine Betonwand trennen muss, und es schafft Raum fürs Gärtnern in der Vertikalen, so dass man die Horizontale wiederum anders nutzen kann.

Was kann man im HerBios-System alles anbauen?

Anbauen kann man grundsätzlich alles, von Kräutern, Pflücksalaten, Tomaten, Stangensellerie bis hin zu Tomaten und Karotten. Im Prinzip funktioniert alles, was auch beim Feldbau verwendet wird und nicht relativ lange Wachstumszeiten hat. Einer der Vorteile ist, dass man die Konstruktion nicht mehr sieht, sobald alles gut angewachsen ist. Vom Ertrag her kann das System ohne weiteres mithalten mit landwirtschaftlicher Erzeugung.

Wie funktioniert die Bewässerung?

Dafür gibt es verschiedene Lösungen – vom selber Gießen bis hin zur vollautomatischen Bewässerung ist alles möglich. Wer also im Sommer mehrere Wochen auf Urlaub fährt, braucht deshalb nicht aufs Gärtnern verzichten.

Wie viel Platz braucht man für das System?

Das Basissystem ist so aufgebaut, dass man es zusammenstecken und bei Bedarf nach oben hin erweitern kann. Dadurch ist es mobil und beweglich. Das System beschattet sich zwangsweise auch selber, wodurch eigene Klimazonen geschaffen werden. Wir empfehlen eine Mindestgröße von 120 Litern Erde. Darin finden gut 30 bis 40 Pflanzen Platz. Natürlich gilt: je größer, desto besser.

Wie lange hält ein HerBios-System aus Holz?

Bisher ist noch keines kaputtgegangen, deshalb lässt sich das gar nicht so einfach sagen. Mein Prototyp ist heuer den achten Sommer im Einsatz. Wir rechnen von einer Lebensdauer von fünf bis zehn Jahren bei einem System aus Lärchenholz. Das Holz selbst ist ja zu 40 Prozent von Erde bedeckt. Nach innen hin ist es feucht, nach außen hin kann es austrocknen. Die zersetzenden Pilze können sich somit nicht durchsetzen. Sollte ein Teil dennoch morsch werden, kann man ihn auch sehr einfach austauschen, ohne dass gleich das gesamte System erneuert werden muss. Genau darin liegt auch mein Zugang zum ökologischen Bauen.

httpv://www.youtube.com/watch?v=96cN_X7ujpQ

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Quelle: Energieleben Redaktion

Foto: herbios

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