Bei strahlend blauem Himmel spazieren unsere Profis Julia und Ernst mit uns zwischen den Solarmodulen und erklären, was es mit der Agrar-PV auf sich hat.
Bei strahlend blauem Himmel spazieren unsere Profis Julia und Ernst mit uns zwischen den Solarmodulen und erklären, was es mit der Agrar-PV auf sich hat.
Die Agrarphotovoltaikanlage Schafflerhofstraße ist eines der größten Solarkraftwerke in Österreich. Die Fläche dient dabei nicht nur der Stromproduktion durch Solarmodule, sondern gleichzeitig der landwirtschaftlichen Nutzung und der Beheimatung von rund 150 Schafen.

Bei unserem Spaziergang durch die Agrarphotovoltaikanlage erzählen uns Julia Wenin, Projektentwicklerin und Ernst Höckner, Mitarbeiter in der Forschungsabteilung bei Wien Energie, was genau das Projekt Schafflerhof besonders macht und welche Vorteile die Doppelnutzung der landwirtschaftlichen Fläche mit sich bringt.

Worum geht es bei der Agrar-Photovoltaik, kurz Agrar-PV?

Bei der Agrarphotovoltaikanlage geht es um die Doppelnutzung von landwirtschaftlichen Flächen, einerseits wird eben die Fläche zur Stromproduktion mittels Photovoltaik genutzt, andererseits werden auf der Fläche Nahrungsmittel produziert.

Was ist der Vorteil einer solchen Anlage?

Der Vorteil der Agrarphotovoltaik ist, dass das Problem der Flächenkonkurrenz zwischen Landwirtschaft und Energiewirtschaft gelöst wird.

Was sind die technischen Besonderheiten?

Die technischen Besonderheiten dieser Photovoltaikanlage sind, dass die Module vertikal aufgeständert sind und dadurch die landwirtschaftliche Bewirtschaftung zwischen den Modulreihen ermöglicht wird. Eine weitere Besonderheit ist, dass hier bifaziale Module verbaut werden, diese können sowohl auf der Vorderseite, als auch auf der Rückseite Strom produzieren.

Doppelter Nutzen: Am Schafflerhof trifft Landwirtschaft auf Stromproduktion. Fotocredit: Wien Energie

Was wird hier genau angebaut?

Seit der Errichtung der Anlage wurde im letzten Jahr zur Revitalisierung des Bodens Luzerne angebaut, und im Herbst drei verschiedene Getreidesorten. Wintergetreide, Wintergerste und Winterdinkel und zusätzlich heuer im Frühjahr die Sojabohne.

Neben den vertikal aufgeständerten Modulen gibt auf der Anlage auch noch eine andere Art der Agrarphotovoltaik mit klassischen südausgerichteten Paneelen. 

Was ist das Besondere an diesem Teil der Anlage?

Hier in der Agrarphotovoltaikanlage Schafflerhofstraße leben von April bis Oktober circa 100-150 Schafe, die hier auch unter den Paneelen einen natürlichen Grünschnitt machen, oder die Fläche beweiden und somit die Module verschattungsfrei halten.

 
Der Schafflerhof ist das Zuhause von rund 150 Schafen, die für die natürliche Instandhaltung der Fläche sorgen. Fotocredit: Energieleben Redaktion

Welche positiven Effekte hat die Schafbeweidung? 

Ein Vorteil der Beweidung mit Schafen ist, dass das Risiko des Steinschlags und der Staubentwickklung minimiert wird. Außerdem hat die Beweidung mit Schafen auch einen positiven Effekt auf den Boden und auf die Artenvielfalt der Fläche. 

Leben neben Schafen noch andere Tiere hier?

Auf der Anlage befinden sich auch mehrere Vogelnistkästen, welche die Artenvielfalt und die Biodiversität auf der Anlage erhöhen.

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