Fotocredit: Pixabay/silviarita
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Die Seife ist im Moment unser häufigster Begleiter. War sie vorher schon ein wichtiger Bestandteil unserer Hygiene-Routine, ist sie in den letzten Wochen und Monaten noch viel wichtiger geworden.
Dieser Artikel wurde am 28. Mai 2020 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Seife ist das älteste und auch wichtigste Desinfektionsmittel. Sie entfernt nicht nur Schmutz, richtig angewandt zerstört sie ebenfalls zahlreiche Krankheitserreger und schützt uns so davor. 

WIE ALT IST UNSERE SEIFE? 

Das älteste, bekannte Rezept für Seife ist sage und schreibe schon 4.000 Jahre alt, verewigt auf einer Tontafel der Sumerer. Doch dann gibt es ein längeres Loch in der Geschichte der Seife, da kam nämlich die Pest dazwischen. 

Damals lag man nämlich dem Irrglauben auf, dass durch das Waschen mit Seife Krankheitserreger in den Körper gelangen können. Das hatte zur Folge, dass die Trockenwäsche total in wurde – sprich ohne Seife und auch ohne Wasser. Besonders beim Adel waren statt Seife lieber Tücher, Parfüm und Puder en vogue. 

Fotocredit: Pixabay/slavoljubovski
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Erst unter Ludwig XIV erlebte die Seife eine Renaissance und kehrte in die heimischen “Bäder” zurück. Er holt die besten Seifensieder an seinen Hof und erließ Ende des 17. Jahrhunderts ein Reinheitsgebot. Nach diesem Gebot musste eine hochwertige Seife mindestens 72% reines Öl enthalten. 
1791 dann erfand der Chemiker Nicolas Leblanc ein künstliches Verfahren zur Herstellung von Soda und so konnte auch die Seifenproduktion in Massenproduktion gehen. 

IST SEIFE GLEICH SEIFE? 

 Nein – damit man es Seife nennt, muss eine bestimmte Zusammensetzung erfüllt sein. Es muss aus Fett und Lauge hergestellt sein. Von Geschirrspülmittel zum Hände waschen ist jedoch eher abzuraten, weil es sehr wahrscheinlich den Schutzfilm der Haut angreift. Es ist schließlich zum Waschen des Geschirrs gedacht und nich für den pH-Wert deiner Hände angepasst. 

Zwischen Flüssigseife und der festen Variante gibt es übrigens was die Wirkung angeht keinerlei Unterschiede. Nur für die Ökobilanz bietet es sich an, eher zur festen Variante zu greifen (sofern diese nicht in Plastik eingeschweißt verpackt ist). Damit kannst du jede Menge Plastik sparen und wenn du willst, hast du sogar die Möglichkeit deine ganz eigene Seife herzustellen.

Fotocredit: Pixabay/silviarita
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Rezept für Melt and Pour Seife – die einfache Gießseife

Zutaten: 

  • farb- und geruchlose Glycerinseife (aus dem Bastelladen) 
  • nach Belieben: Farben, Blüten, Kräuter oder ätherische Öle 

Die Herstellung von Gießseife ist wirklich kinderleicht, da man keinen Verseifungsprozess und auch keine mit Vorsicht zu genießende Lauge benötigt. Die Glycerinseife aus dem Bastelladen kannst du ganz einfach über dem Wasserbad schmelzen. 
Danach kannst du die flüssige Seife in beliebige Formen gießen (hier empfiehlt es sich zum Beispiel Keksausstecher auf Backpapier zu legen und zu füllen) und nach Lust und Laune beduften oder mit den getrockneten Kräutern bzw. Farben aufpeppen. 

Rezept für Seife aus Seifenflocken/Reibseife

  •  fertige Seifenflocken oder Kernseife 

Auch die Reibseife ist eine sehr einfache Methode, um sogar mit Kindern Seifenstücke selbst zu kreieren. Entweder du kaufst die fertigen Seifenflocken im Bastelladen, oder du nimmst ein Stück Kernseife und reibst sie dir auf deiner Küchenraspel selbst.

Dann gibst du eine kleine Menge Wasser zu deinen geriebenen Seifenflocken und verknetest die Masse gut. Nun hast du bereits eine gebrauchsfertige Seifenmasse, die du ebenfalls nach deinem Geschmack beduften, mit Blüten verfeinern oder bunt machen kannst. 
Auch Aloe Vera bietet sich hier zum Beispiel als Zusatz an. 

Was die Form betrifft sind hier deiner Kreativität keine Grenzen gesetzt. Entweder du formst deine Seifen zu Bällchen oder drückst sie in Silikonformen; auch Eiswürfelformen aus Silikon eignen sich hier ideal. 

Am Ende nicht vergessen: nach dem Hände Waschen auch immer gut eincremen, damit deine Haut sich wieder regenerieren kann und geschmeidig bleibt. Denn rissige Hände bieten wiederum eine gute Angriffsfläche für Viren und Bakterien.