Solardach
Solardach
Unter einem „Sonnendach“ finden Pflanzen und Autos Schatten und Bienen einen Ort zu leben.
Dieser Artikel wurde am 10. September 2015 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Solarenergie hat unbestritten viele Vorteile, aber man kann auch Nachteile finden. Riesige Solarfarmen benötigen zum Beispiel viel Platz. Sie stehen auf Flächen, die sonst als Agrarflächen genutzt werden könnten. Das eine müsste das andere aber nicht ausschließen. So gibt es etwa in Japan und den USA Projekte, bei denen die Solaranlagen so gebaut werden, dass man das Land weiterhin bewirtschaften kann. Die Solarmodule sind so montiert, dass sie als Beschattungsdächer für die Pflanzen fungieren. Pflanzen brauchen Licht um zu wachsen, doch es gibt einen Lichtsättigungspunkt. Das heißt, dass es einen gewissen Punkt gibt, ab dem mehr Licht nicht mehr Wachstum bedeutet. Also kann man getrost Sonnendächer über den Pflanzen installieren, man kann so lichtempfindliche Pflanzen beschatten, oder Gewächse die nicht gerne im Regen stehen schützen (Tomaten etwa mögen kein Wasser von oben, man sollte immer nur den Wurzelbereich wässern!) und gleichzeitig Sonnenenergie einfangen.

Was aber, wenn die Solaranlage auf Flächen steht, die für die Landwirtschaft nur geringen nutzen haben oder einen hohen Einsatz an Düngemittel und andere Maßnahmen benötigen würden und somit unrentabel sind? In Großbritannien hat man eine Lösung dafür. Heimische Wildblumen pflanzen und aus den Solarfarmen gleichzeitig Bienenfarmen machen. Eine Kooperation der Firma Belectric mit Saatgutspezialisten und Bienenzüchtern macht ein harmonisches Leben von Bienen und anderen Insekten auf Solarfarmen möglich. Um gleichmäßige Netzversorgung garantieren zu können, stehen auf dem selben Grundstück auch noch Windräder und produzieren Windenergie, dreifacher Nutzen also bei den Briten.

Als Beschattung können Solardächer auch in urbaner Umgebung eingesetzt werden. Schattige Parkplätze sind in Städten oft Mangelware. Beschattet man Parkplätze mit Solarpanelen kann das sogar drei Vorteile haben: schattige Parkplätze, Solarenergieproduktion und man kann damit den sogenannten heat island Effekt verringern. Der heat island effect ist nichts anderes, als dass es in Städten wärmer ist als im Umland, weil sich der Asphalt durch Sonnenstrahlung aufheizt und diese Wärme auch wieder abgibt. Reduziert man den heat island Effekt, reduziert man zugleich den Energieverbrauch, da Klimaanlagen in Autos und Häusern weniger oft und stark eingeschaltet werden müssen.

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Bild: higashi9