Eine neue Studie geht davon aus, dass die Photovoltaik auf dem besten Weg ist, bis 2050 die dominierende globale Stromquelle zu werden.
Stromerzeugung 2060
In der Studie verwenden die Forscher ein integriertes Bewertungsmodell zur Vorhersage der globalen Stromerzeugung bis 2050. Das Modell bezieht historische Daten zu Kapazität, Kosten und Wachstumsraten ein, um die künftige Verbreitung von 24 Energietechnologien zu prognostizieren. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Photovoltaik in der Mehrzahl der modellierten Szenarien bis etwa 2050 die globale Stromerzeugung dominieren wird, auch ohne neue klimapolitische Maßnahmen. Dies ist auf die anhaltende rasche Kostensenkung aufgrund technologischer Fortschritte zurückzuführen, die dazu führt, dass die Solarenergie in den meisten Regionen der Welt bis 2030 billiger sein wird als alle Alternativen.
Anteil Erneuerbarer an der Stromerzeugung
Demnach wird der Anteil der Photovoltaik an der weltweiten Stromerzeugung Prognosen zufolge von 2% im Jahr 2020 auf 56% im Jahr 2050 steigen. Den Prognosen zufolge wird die Solarenergie die Windenergie überholen und exponentiell wachsen, wobei ihr Marktanteil um 25% pro Jahr zunimmt. Dieser Übergang scheint in großen Märkten wie China unmittelbar bevorzustehen, während er in Entwicklungsregionen wie Afrika eher schrittweise erfolgt. Insgesamt liefert die Analyse Belege dafür, dass der Wendepunkt für die Dominanz der Solarenergie bei der Stromversorgung wahrscheinlich bereits überschritten ist.
Das prognostizierte Wachstum der Solarenergie wird erhebliche Auswirkungen auf Elektrofahrzeuge und den Verkehr im weiteren Sinne haben: Der kontinuierliche Rückgang der Kosten für Solarstrom wird die Ladekosten für E-Fahrzeuge senken. Solarmodule auf Hausdächern, in Büros und an öffentlichen Ladestationen werden vermehrt das dezentrale Laden von E-Fahrzeugen ermöglichen. Die Belastung der Stromnetze wird dadurch verringert. E-Fahrzeuge bieten Speicherkapazitäten, die dazu beitragen können, hohe Solarstromanteile in die Netze zu integrieren, indem sie die überschüssige Stromerzeugung während der Solarspitzen abfangen.
Neben den Elektrofahrzeugen kann die solare Transformation die Dekarbonisierung des gesamten Verkehrssektors sowohl auf direktem als auch auf indirektem Weg beschleunigen. So können Solarzellen auf den Fahrzeugoberflächen, die Hilfssysteme und sogar den Antrieb versorgen. Billigerer Solarstrom kann auch die Elektrifizierung von Hochgeschwindigkeitszügen, Bussen, Lastkraftwagen, Flugzeuge und Schiffen antreiben.
Die Geschwindigkeit der Dekarbonisierung des Verkehrs hängt jedoch auch von der Überwindung anderer Hindernisse als der Kosten ab, z.B. der Verfügbarkeit der Infrastruktur, der Akzeptanz der Verbraucher, und der politischen Unterstützung.
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Bilder:
Wien Energie/Michael Horak
Nijsse, F.J.M.M., Mercure, JF., Ameli, N. et al. The momentum of the solar energy transition. Nat Commun 14, 6542 (2023). https://doi.org/10.1038/s41467-023-41971-7